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CP GABA Symposium 2019

„Zahnmedizin – mehr als ein gesundes Lächeln“

Mitte September fand das CP GABA Symposium unter dem Motto „Zahnmedizin – mehr als ein gesundes Lächeln“ statt. Die Referenten/-innen aus 3 Ländern widmeten sich zukunftsweisenden Themen wie den Zusammenhängen zwischen Karies und Parodontitis, der beeindruckenden bildlichen Darstellung von Zahnerkrankungen oder praktischen Tipps zu den Inhaltsstoffen von Zahnpasta.

Prof. Dr. Adrian Lussi vor einem der „Zahn-Kunstwerke“. Alexander Böhle/CP GABA
Prof. Dr. Adrian Lussi vor einem der „Zahn-Kunstwerke“.
Prof. Dr. Adrian Lussi vor einem der „Zahn-Kunstwerke“.

Karies und Parodontitis – 2 der häufigsten Erkrankungen der Menschheit – wurden bislang selten miteinander in Verbindung gebracht. Beim CP GABA Symposium präsentierte Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen (Bonn) den Zuhörern die zentralen Ergebnisse einer europaweiten Konsensuskonferenz von Kariologen (ORCA) und Parodontologen (EFP), die sich erstmals systematisch der Frage nach den Gemeinsamkeiten beider Phänomene widmete.

Während sich die Entstehung wie auch die Entwicklung von Karies und Parodontitis unterscheiden, gibt es eine ganze Reihe verbindender Aspekte. Eine wichtige Parallele betrifft beispielsweise die Prävalenz: Durch das Bevölkerungswachstum und den höheren Zahnerhalt im Alter ist die Zahl der betroffenen Patienten bei beiden Erkrankungen weltweit deutlich gestiegen [1]. Zu den Risikofaktoren, die sowohl Parodontitis als auch Karies begünstigen, gehören Zucker bzw. der Konsum fermentierbarer Kohlenhydrate, Rauchen und Adipositas [2]. Auch ein niedriger sozioökonomischer Status ist in beiden Fällen stark mit einem entsprechenden Erkrankungsrisiko assoziiert.

Der wichtigste Verhaltensfaktor für beide Erkrankungen ist die häusliche Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta [1]. Professionelle Zahnreinigung, Mundhygieneinstruktion oder Ernährungsberatung spielen für die Prävention und Kontrolle von Karies und Parodontitis eine ebenso wichtige Rolle, so Jepsen.

Tipp für Zahnmediziner und Teams: Zu den Erkenntnissen der EFP/ORCA-Arbeitsgruppen gibt es sowohl wissenschaftliche Publikationen als auch anschauliche Empfehlungen und Infografiken für die Praxis. Zu beziehen sind sie in den nächsten Monaten über die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) oder bereits jetzt – in englischer Sprache – über die EFP-Website.

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Die passende Zahnpasta für jede Indikation

Fluorid ist die wichtigste Zutat einer Zahnpasta und weltweit gültiger Standard für die Kariesprophylaxe. Welche aktiven Wirkstoffe darüber hinaus bei verschiedenen Indikationen zum Einsatz kommen, präsentierte Dr. Fabian Cieplik (Regensburg) bei seinem „Meet & Talk“-Workshop zum Thema Zahnpasta.

Zu den häufig verwendeten antimikrobiellen Zusätzen gehören Zinkionen, die den bakteriellen Stoffwechsel beeinträchtigen und dadurch Zahnstein hemmen. Da Zink alleine schlecht haftet, wird es vielfach mit anderen Stoffen kombiniert. Ein neuer Ansatz ist hier etwa das duale Zink aus Zinkoxid und Zinkcitrat, zum Beispiel kombiniert mit Arginin in der neuen Formel von Colgate Total® Zahnpasta.

Großes Zukunftspotenzial sieht Cieplik bei biofilmmodulierenden Zusätzen wie eben Arginin, das den Metabolismus des Biofilms beeinflusst, Plaque alkalisiert und kariogene Bakterien reduziert. Zur Desensibilisierung bei Schmerzempfindlichkeit kommt unter anderem eine Kombination aus Arginin und Calciumcarbonat zum Einsatz (z.B. die PRO-ARGIN® Technologie in elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL).

Bei der Anwendung der Zahnpasta setzt sich inzwischen der Grundsatz „Spit, don’t rinse“ durch. Das bedeutet, dass nach dem Zähneputzen ausgespuckt statt mit Wasser ausgespült werden sollte, um die aktiven Substanzen länger wirken zu lassen. Alternativ kann auch eine fluoridhaltige Mundspülung genutzt werden.

Zahnmedizin trifft Kunst

Einen Vortrag der ganz anderen Art, in dem sich der Blick auf Krankheiten des Zahns mit wunderschönen Bildern verband, präsentierte Prof. Dr. Adrian Lussi (Bern). Fast wie Kunstwerke wirkten die farbenfrohen Aufnahmen und manch einer rätselte, wie diese entstanden sein könnten. Die Auflösung ließ nicht lange auf sich warten: Gemeinsam mit einem Kollegen fertigte Lussi je 20 Mikrometer dicke Schnitte von menschlichen Zähnen an, die mit Fuchsin und Lichtgrün eingefärbt wurden.

Die auf diese besondere Weise vorgestellten Zahnerkrankungen und Anomalien waren enorm vielfältig. Sie reichten von der Amelogenesis imperfecta – der gestörten Zahnschmelzbildung – über Schmelzperlen und Schmelzbüschel bis hin zu Wurzelkaries oder initialen kariösen Läsionen mit den charakteristischen „Kreideflecken“. Der Zahnmediziner und Chemiker aus Bern gab den Zuhörern dabei auch praktische Tipps, etwa zum therapeutischen Vorgehen bei Wurzelkaries oder zur Prävention und Behandlung der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH).  

Die Videoaufzeichnungen der Vorträge des CP GABA Symposiums inklusive Präsentationsfolien stehen im Dental Online College zur Verfügung.

Quelle:
CP GABA GmbH

[1] Jepsen S et al., J Clin Periodontol 2017; 44 (Suppl.18): S85–S93.
[2] Chapple I et al., J Clin Periodontol 2017; 44 (Suppl. 18): S39–S51.

Bildquellen sofern nicht anders deklariert: Unternehmen, Quelle oder Autor/-in des Artikels

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