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28. Sommersymposium des MVZI am 23. und 24. Juni im Volkshaus Jena

Standards & Visionen in der ästhetischen Zone

Rund 200 Zahnärzte, über 80 Zahnarzthelferinnen sowie zahlreiche Aussteller ließen sich trotz des „paradiesisch“ schönem Wetter nicht davon abhalten, am 28. Sommersymposium des MVZI teilzunehmen, das an beiden Tagen neben zahlreichen Referaten auch Workshops und Tischdemonstrationen sowie ein zweitägiges Programm für Praxismitarbeiterinnen bot. 

28. Sommersymposium des MVZI. Stefan Sachs
28. Sommersymposium des MVZI.
28. Sommersymposium des MVZI.

Zur Themenkreis Kaufunktionelle Rehabilitationen auf Implantaten im ästhetischen Bereich konnten Tagungspräsident Stefan Schultze-Mosgau und die beiden Tagungsleiter Alexander Volkmann und Thomas Kindler namhafte Referenten aus Praxis und Hochschule begrüßen, die die Teilnehmer auf den neuesten Stand brachten. Mit seinem Einführungsreferat „Können Visionen zu Standards werden?“ gab Prof. Schultze-Mosgau die Ausrichtung der Tagung vor. Reinhard Gruber (Wien) vertiefte das Thema biologisch und lenkte den Blick auf die Schlüsselrolle der Osteozyten für die Entstehung und Funktion der knochenbildenden Osteoblasten und der knochenresorbierenden Osteoklasten.

Eik Schiegnitz (Mainz) referierte über verschiedene Augmentationstechniken und die verwendeten Materialen, abgestimmt auf die patientenspezifische Defektsituation. Robert Nölken (Lindau) beleuchtete den Komplex Sofortimplantation mit Sofortversorgung und verwies dabei auf mögliche limitierende Faktoren auf Behandler- wie Patientenseite. Frank Zastrow (Wiesloch) stellte mit der Semilunar-Technik (SLT) ein innovatives Verfahren zur retromolaren Entnahme von Knochenschalen für den implantologisch tätigen Praktiker vor.

Matthias Schneider (Dresden) verwies darauf, bei Sofortimplantation die provisorische Krone außer Kontakt zum gegenüberliegenden Zahn zu stellen, um die Osseointegration des Implantats nicht zu gefährden. Aufbauend auf dessen Ausführungen, zeigten Alexander Volkmann (Jena) und Sebastian Schuldes (Eisenach) im Teamvortrag an zwei eindrucksvollen Sofortversorgungsgrenzfällen – von der Einzelkrone bis zur Fullarch Rekonstruktion- das notwendige Zusammenspiel zwischen Chirurgie und Zahntechnik sowie die damit verbunden Schlüsselfaktoren eines erfolgreichen O.S.T. Konzeptes (One Session Treatment). Dabei verwiesen Sie eingestreut an praktischen Fällen auch auf die Risiken und Fallstricke im volldigitalen Geschäft.

Jan Spieckermann (Chemnitz) legte den Fokus seiner Ausführungen auf ein Abutmentdesign gemäß patientenspezifischen, anatomischen Vorgaben zur Stützung des Emergenzprofils. Astrid Prochnau (Erfurt) betonte die Interaktion zwischen Implantologen, Prothetiker und Zahntechniker als Erfolgsfaktor für eine langzeitstabile Ausformung des periimplantären Weichgewebes. 

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Rocknacht. Stefan Sachs
Rocknacht.

Mit einer „rauschenden“ Rocknacht ging der erste Tag zu Ende. Tags darauf stellte Jan Tetsch (Münster) sein „5D“-Konzept der Implantation in der Wachstumsphase mit Antizipieren des Restwachstums und dem Vermeiden umfangreicher Therapien nach Wachstumsende vor. Für Thomas Barth und Franziska Siebald-Radetzki (beide Leipzig) hingegen liegt aufgrund der ankylotischen Einheilung der früheste Implantationszeitpunkt nach wie vor um das 18. Lebensjahr herum.

Florian Beuer (Berlin) stellte die prothetischen Erfolgsfaktoren einer ästhetischen Zahnheilkunde heraus und hinterfragte, inwieweit sie mit einer interdisziplinären Behandlungsplanung visualisierbar, vorhersagbar und damit steuerbar sind. Markus Schlee (Forchheim) erläuterte, wie mit einer Periimplantitis-Therapie auf Basis des Galvosurge-Verfahrens die Reosseointegration von ehemals bakterienbesiedelten Implantaten gelingen kann. Stefan Röhling (München) betrachtete den aktuellen Forschungsstand bei Keramikimplantaten, wonach einteilige als valides und einsatzreifes Therapieverfahren bereits anerkannt sind, zweiteilige Keramikimplantate jedoch, trotz guter Zwischenergebnisse, aufgrund fehlender Langzeitdaten nur nach entsprechender Aufklärung des Patienten eingesetzt werden sollten.

Abschließend zeigte Alexander Volkmann eigene Implantatfälle und stellte seine therapeutischen Lösungen der kollegialen Meinung von Arne Boeckler, Stefan Schultze-Mosgau und Markus Schlee sowie der Teilnehmer zur Diskussion. Dieses interaktive Format wurde von den Zuhörern einstimmig positiv bewertet und regte die Diskussion kollegial an. 

Besondere Erwähnung verdient der „Besondere Vortrag“ des Neurologen und Psychiater Volker Busch (Regensburg): Nicht die Zeit rennt, sondern wir… Mit seinem ebenso humorvollen wie tiefgründigen Vortrag über die Möglichkeiten, gelassen zu werden und psychisch gesund zu bleiben, begeisterte er das Auditorium. 

Der neue Vorstand des MVZI. Stefan Sachs
Der neue Vorstand des MVZI.

Im Rahmen des Sommersymposiums wurde auch der neue MVZI-Vorstand gewählt. Mit gebührendem Beifall und großem Dank für ihren Einsatz verabschiedet wurden Prof. Matthias Schneider (Pastpräsident), Prof. Arne Boeckler und Dr. Thomas Kindler. Künftig vertreten Dr. Stefan Ulrici als Präsident und Dr. Alexander Volkmann als sein „Vize“ den MVZI. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Astrid Prochnau M.Sc. (Erfurt) sowie Dr. Andreas Hofmann M.Sc. (Dessau) und PD Dr. Dr. Guido Bittermann (Dresden).

2024 findet das dann bereits 29. Sommersymposium des MVZI am 31.05. und 01.06. in Leipzig, Penta Hotel, statt.

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