Firmennachrichten


Print-to-Press-Technologie

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Neue Technologien und Materialien in Kombination mit unterschiedlichsten Herstellungsverfahren erlauben es Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern kreativ zu arbeiten. Der vorliegende Fall verbindet analoge und digitale Fertigungsschritte und zeigt, inwiefern der Print-to-Press-Workflow eine praktikable Option ist.

Fortschritte im Bereich digitaler Technologien und Materialien sowie vielfältige Auswahlmöglichkeiten zwischen analogen und digitalen Herstellungsverfahren ermöglichen es Laborinhabern sich äußerst vielseitiger Workflows zu bedienen. So können beispielsweise zu Produktionsspitzen, wenn die Modell-, Wachs- oder Fräsabteilungen ausgelastet sind, Aufträge für Modelle, Käppchen oder gedruckte Strukturen zum Pressen an den 3D-Drucker umgeleitet werden. Der vorliegende Fall veranschaulicht die Integration analoger und digitaler Workflows mit IPS e.max und zeigt, inwiefern der Print-to-Press-Workflow eine praktikable Option ist, um einen reibungslosen Herstellungsablauf bei gleichbleibend hoher Qualität zu gewährleisten und die ästhetischen Erwartungen von Kunden und Patienten zu erfüllen.

Restaurative Herausforderung

Eine Frau Mitte 50 stellte sich in der Zahnarztpraxis vor und gab an, unzufrieden mit der Ästhetik ihres Gebisses zu sein. Vorherige endodontische Behandlungen erfolgten mit Metallwurzelstiften an den Zähnen 12, 11, 21 und 23, um die Einzelkronen zu halten. Der Versuch, die durchscheinenden Wurzelstifte abzudecken, war nicht erfolgreich. Folglich bestand die Herausforderung in diesem Fall darin, die Metallstifte deckend einzukleiden, um ein harmonisches und natürlich aussehendes Ergebnis zu erzielen.

Die Materialauswahl war hierbei entscheidend. Ich benötigte ein Material, das in der Lage war, die Käppchen zu maskieren, das zur Herstellung der endgültigen Restaurationen verwendet werden kann und Flexibilität bei der Verarbeitung bietet. IPS e.max erfüllt all diese Kriterien. (Abb. 1 und 2)

  • Abb. 1.
  • Abb. 2.
  • Abb. 1.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 2.
    © Gallego/Santrich

Behandlungsplan

Nachdem Dr. Johanna Gallego Eckstein (North Miami Beach, Florida) eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt hatte, entschied sich die Patientin – hauptsächlich aufgrund der Behandlungskosten – nur 5 ihrer Frontzähne restaurieren zu lassen. Dr. Gallego Eckstein schlug vollanatomische Kronen an 12 und 11 und eine dreigliedrige Brücke an den Zähnen 21 bis 23 vor.

Der Behandlungsplan beinhaltete das Fräsen Einzelzahnkappen für die Zähne 12, 11, 21 und 23 zur farblichen Abdeckung der darunter liegenden Metallstifte sowie die Herstellung der vollanatomischen Brücken und Kronen mithilfe der 3D-Druck- und Presstechnik mit IPS e.max. Meine Wahl fiel in diesem Fall auf die Print-to-Press-Technik als effizientester Workflow, der uns ermöglichte, unsere digitale Ausrüstung und unser Personal optimal einzusetzen.

Restaurationsverfahren in 9 Schritten 

Schritt 1:

  • Abb. 3.

  • Abb. 3.
    © Gallego/Santrich
Dr. Gallego Eckstein nahm eine vollständige Abformung des Frontzahnbogens und schickte diesen mit einer Beschreibung der ästhetischen Erwartungen der Patientin an mein Labor (Abb. 3)

Schritt 2:

Wir haben das Modell ausgegossen, die Ränder gekürzt, das Modell gescannt und die Käppchen, die vollanatomische Brücke und zwei Kronen mit der 3Shape CAD-Software entworfen.

Schritt 3:

Wir haben die Käppchen aus IPS e.max MO1 CAD-Blöcken in der PrograMill PM7 gefräst, auf die Stümpfe aufgesetzt und eingescannt, um die finalen Restaurationen zu konstruieren (Abb. 4 und 5).

  • Abb. 4.
  • Abb. 5.
  • Abb. 4.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 5.
    © Gallego/Santrich

Schritt 4:

  • Abb. 6.

  • Abb. 6.
    © Gallego/Santrich
Wir verwendeten die Scoop-Technik, um digital eine kleine Kavität im palatinalen/inzisalen Bereich zu schaffen und auf diese Weise die Vitalität und das natürliche Aussehen der endgültigen Restaurationen zu gewährleisten, wobei wir uns auf Kontur, Textur und Form der Restaurationen konzentrierten (Abb. 6).

Schritt 5:

Die Wax-ups für die dreigliedrige Brücke und die zwei Kronen haben wir im PrograPrint 3D-Drucker gedruckt und an das Modell angepasst. Sowohl PrograPrint als auch PrograMill PM7 erzeugen dünne, präzise Ränder, die in diesem Fall für ein erfolgreiches Ergebnis entscheidend waren (Abb. 7 bis 10).

  • Abb. 7.
  • Abb. 8.
  • Abb. 7.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 8.
    © Gallego/Santrich

  • Abb. 9.
  • Abb. 10.
  • Abb. 9.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 10.
    © Gallego/Santrich

Schritt 6:

Die vollanatomischen Wachsrestaurationen haben wir im Pressofen Programat EP 5010 mit IPS e.max MT Rohlingen (Medium Opacity) gepresst (Abb. 11).

  • Abb. 11.
  • Abb. 12.
  • Abb. 11.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 12.
    © Gallego/Santrich

Schritt 7:

Auf die Käppchen haben wir Ivocolor Fluo Glasurpaste aufgetragen, um die vollanatomischen Restaurationen während des Brennvorgangs zu glasieren. (Abb. 12)

Schritt 8:

Wir haben die Restaurationen mit Ivocolor Malfarbe und Glasur versehen und anschliessend mit IPS e.max Ceram aus dem Selection Kit geschichtet und charakterisiert (Abb. 13 und 14).

  • Abb. 13.
  • Abb. 14.
  • Abb. 13.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 14.
    © Gallego/Santrich

Schritt 9:

Wir kontrollierten die Passung der finalen Restaurationen auf dem Modell, um sicherzustellen, dass die natürliche Textur, Transluzenz, die Linienwinkel und die inzisalen und zervikalen Ausformungen den Erwartungen entsprachen (Abb. 15 bis 17).

  • Abb. 15.
  • Abb. 16.
  • Abb. 15.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 16.
    © Gallego/Santrich

  • Abb. 17.
  • Abb. 18.
  • Abb. 17.
    © Gallego/Santrich
  • Abb. 18.
    © Gallego/Santrich

Das Ergebnis: Dr. Gallego Eckstein setzte die endgültigen Restaurationen ein und die Patientin war begeistert von ihrem neuen Lächeln (Abb. 18).


Quelle:
Ivoclar
Veröffentlicht mit Genehmigung von LMT, August 2021, www.LMTmag.com

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Rafael Santrich - Dr. Johanna Gallego


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