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Zahntechnikerschaft

Aus 3 mach 1: die neue Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung (MDZI)

Die gut 8.000 am Markt befindlichen zahntechnischen Labore konnten sich bisher in 20 Innungen, regional nach Betriebssitz, organisieren. Drei von diesen Zahntechniker-Innungen schrieben zum 1. Januar 2018 Geschichte und wurden ein großes Ganzes! Die Zahntechniker-Innungen Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Westsachsen fusionieren zur einer gemeinsamen Innung: der Mitteldeutschen Zahntechniker-Innung, kurz MDZI.

Gemeinsam ist man stärker. Die Die Zahntechniker-Innungen Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Westsachsen haben sich zusammengeschlossen. Robert Kneschke/fotolia.de

Die Organisationen des Zahntechniker-Handwerks blicken auf eine lange Tradition zurück. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich der Berufsstand der “Verfertiger künstlicher Zähne und Gebisse“, die das Recht erworben hatten, sich „Zahnkünstler“ zu nennen. Diese begannen in den 1870 er Jahren, in Reaktion auf die gut organisierte approbierte Zahnärzteschaft, ihre Kräfte zu bündeln und sich ebenfalls standespolitisch zu organisieren.

Was in der Vergangenheit sinnvoll und richtig war, verliert auch in der Gegenwart und Zukunft in weiten Teilen nicht an Bedeutung. Damals wie heute ist nicht der einzelne Zahntechnikermeister allein den Herausforderungen der Branche gewachsen. Deshalb ist, ebenfalls damals wie heute, eine möglichst schlagkräftige Vertretung des Handwerks erforderlich. Nur eine gut etablierte, leistungsfähige Standesvertretung kann die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das politische Umfeld umfassend beurteilen, die Mitglieder aktuell informieren und unterstützen sowie positiv im Sinne des Zahntechniker-Handwerks im politischen Raum wirken.

Der Zusammenschluss

Die Mitglieder der Zahntechniker-Innungen Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Westsachsen haben dies erkannt und um die Wichtigkeit einer Interessenvertretung, die mit einer Stimme spricht, gewusst. Sie haben sich daher am 23. Juni 2017 mit überwältigender Mehrheit für einen Zusammenschluss ihrer Zahntechniker-Innungen ausgesprochen und im Ergebnis die Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung geschaffen.

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Die Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung steht heute ihren Mitgliedern als moderner Dienstleister in allen mit dem Handwerk in Zusammenhang stehenden Angelegenheiten zur Verfügung.

Sie betreut noch immer die Ausbildung sowie die Fortbildung der Meister und Gesellen und trägt somit zu einem hohen Ausbildungs- und Qualitätsstandard bei.

Die Aufgaben werden aber immer vielzähliger und anspruchsvoller. Die zentrale Aufgabe der Innungen ist die Interessenvertretung Ihrer Mitglieder. Die Erbringung zahntechnischer Leistungen ist aber heutzutage in derart viele gesetzliche Rahmenbedingungen eingebunden, dass eine Interessenvertretung sich heute schon lange nicht mehr allein auf das Geschehen im Kammerbezirk oder im Bundesland beschränken kann. Schon lange geht es – gerade bei gesundheitspolitischen Fragen – um Bundesgesetze und in letzter Zeit vermehrt auch um europarechtliche Regelungen.  Hier möge man allein an die Datenschutzgrundverordnung oder die Weiterentwicklung des Medizinproduktegesetzes, „medical device regulation“, denken.

Interessenvertretung nicht regional, sondern überall

Die Gründe für eine solche Fusionsentscheidung liegen damit auf der Hand: Die Themen des Zahntechniker-Handwerks, die bei der Interessenvertretung an vorderster Stelle zu stehen haben, sie sind ganz überwiegend nicht regional, sie sind für alle gleich, egal, wo man Zahntechniker(in) ist: Verdrängungswettbewerb durch Auslandszahnersatzanbieter, Praxislabore, die den Namen nicht verdienen und Industrie; eine erdrückende Preispolitik durch die Krankenkassen(verbände); immer mehr kostenintensive Auflagen und Regularien, die alle einzuhalten selbst bei höchster Gewissensanstrengung kaum gelingt, weil es schlicht so viele sind, dass man garantiert irgendetwas nicht ausgehängt, aktuell vorgehalten, ausreichend dokumentiert oder geschützt hat.

Aufgabe der Innung ist hier, die Interessen der Zahntechniker an geeigneter Stelle zu Gehör zu bringen  und sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, Schlimmeres zu verhindern und positive Entwicklungen durchzusetzen. Aufgabe der Innung ist aber auch, den Mitglieder Unterstützung bei der Umsetzung gesetzlicher Regelungen, sei es aus dem Arbeitsschutz, dem Datenschutz, dem Medizinprodukterecht oder sonstiger Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen.

Dies erfordert gut organisierte und auch personell gut aufgestellte Innungen!

All diese Umstände haben die Mitglieder der drei Innungen zu dem Entschluss gebracht: „Es muss etwas passieren!“

In mehreren Innungsversammlungen wurde mit den Mitgliedern über eine Fusion gesprochen und sich letztendlich mit überwältigender Mehrheit dafür entschieden. Die Innungen hatten hierbei die Intention, den Mitgliedern die volle Arbeitskraft und Kompetenz aller Mitarbeiter der einzelnen Geschäftsstellen der fusionierenden Regionen zur Verfügung zu stellen. Ebenso haben die Ausweitung und Aufwertung des aktuellen Dienstleistungsangebots einen hohen Stellenwert, die mit einer Zusammenarbeit aller Mitarbeiter einfacher erzielt werden kann. Auch können mittel- und langfristig Kosteneinsparungen im Ehren- und Hauptamt zum Tragen kommen. Neben all diesen Argumenten für eine Fusion steht selbstverständlich auch ein großer und wichtiger Aspekt für das Zahntechniker-Handwerk: Durch eine größere Innung verstärkt sich die Kraft und Lautstärke, mit der die Innungen ihre Anliegen bemerkbar machen können. Und das braucht unser Handwerk!

Die MDZI sieht der Zukunft optimistisch entgegen – denn mit dem neuen, größeren Mitgliederkreis kommt auch ein frischer Wind. Wir hoffen auf viel interessanten Input und möchten gern noch mehr mit den Mitgliedern in persönlichen Kontakt treten. Denn es sind die Anregungen, Vorschläge und Wünsche aus diesen Reihen, die die Innung am Leben erhalten und sie nicht „verstauben“ lassen!

Quelle: MDZI

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