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Zur Leistungsfähigkeit von Presskeramiken auf Lithium-Disilikat-Basis

Pressen bringt’s

CAD/CAM-gestützte Fertigungsverfahren sind in aller Munde. Gleichzeitig erfreuen sich bewährte Herstellungsverfahren wie die Presstechnik anhaltender Beliebtheit. Dafür gibt es im Falle des Pressverfahrens auch handfeste Gründe, denn der Zahntechniker kann z.B. unter Verwendung von Presskeramiken auf unkomplizierte Weise höchst passgenaue und ästhetische Ergebnisse erzielen. Eine Neuentwicklung auf diesem Gebiet ist Initial LiSi Press (GC), eine Lithium-Disilikat-Glaskeramik, die hohe Festigkeit mit einer überzeugenden Optik kombiniert.

Im Zusammenspiel zwischen Initial LiSi Press und den Initial Lustre Pastes NF entstehen ästhetische Restaurationen. © ZTM Michael Brüsch
Im Zusammenspiel zwischen Initial LiSi Press und den Initial Lustre Pastes NF entstehen ästhetische Restaurationen. © ZTM Michael Brüsch
Im Zusammenspiel zwischen Initial LiSi Press und den Initial Lustre Pastes NF entstehen ästhetische Restaurationen. © ZTM Michael Brüsch

Die Abläufe bei der Presstechnik sind bekannt und in vielen Dentallaboren gelebte Routine. Im ersten Schritt wachst der Zahntechniker auf und stiftet die modellierte Restauration anschließend mit dem Wachsdraht an. Danach bettet er sie in die Muffel ein und brennt das Wachs aus. Nun wird das Keramik-Pellet erhitzt und unter Druck in Form gepresst. Daraufhin erfolgen das Ausbetten und die Ausarbeitung des gepressten Keramikobjekts.

Warum pressen?

Grundsätzlich hat der Zahntechniker drei Optionen: Neben der Anwendung der Maltechnik bei monolithisch gepressten Restaurationen hat er die Möglichkeit, in Cut-back- oder Schichttechnik zu arbeiten. Das „reine Pressverfahren“ ist mit Blick auf den zeitlichen Aufwand eine effiziente Option zur Versorgung komplizierter klinischer Situationen. Man nehme beispielsweise eine komplexe Quadrantenversorgung mit gleichzeitiger Bisserhöhung. In Schichttechnik wären hier mehrere Brände und damit mehr Zeit notwendig [1]. Arbeitet der Techniker dahingegen monolithisch, erhält er nach nur einem Brand ein ästhetisch ansprechendes und funktionales Ergebnis, welches er bei Bedarf mithilfe von Malfarben (z.B. Lustre Pastes NF, GC) weiter individualisieren kann. Das Cut-back-Verfahren bietet sich dahingegen an, wenn eine hochästhetische Versorgung gewünscht ist. Dieses Vorgehen sieht nach der Modellation in Wachs die Reduktion mittels Cut-back und die Umsetzung in Keramik vor, um dann in einem separaten Schritt die ästhetische und individuelle Farbgestaltung durch eine Keramikverblendung in Schichttechnik vorzunehmen.

Ein Vorteil des Pressverfahrens ist die verlustfreie Übertragung der Wachsmodellation [4] in die definitive Keramikversorgung – der Techniker muss beispielsweise keine Verluste aufgrund werkstofflicher Umwandlungen, wie etwa eine Schrumpfung, befürchten. Die Möglichkeit, die Details der Wachsmodellation eins zu eins in Keramik zu übertragen, zeigt zudem das ästhetische Potenzial dieser Technik. Das Pressverfahren erlaubt darüber hinaus eine sehr genaue Ausformung der Randbereiche sowie eine hohe Passgenauigkeit der Keramikstufen im ästhetischen Bereich [2].

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Neben dem beschriebenen analogen Vorgehen bietet die Presstechnik auch Möglichkeiten für die Integration in einen digitalisierten Workflow. So kann beispielsweise anstelle eines händischen Aufwachsens eine Art Hybridtechnik [4] zum Einsatz kommen, bei der die Wachsobjekte maschinell gefräst werden und die Fertigung der definitiven Versorgung anschließend klassisch in Presstechnik erfolgt. So kann der Techniker von den Vorzügen einer digitalen Konstruktion profitieren und minimiert gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit von manuellen „Fehlern“, beispielsweise beim Aufwachsen.

Festigkeit gepaart mit hoher Ästhetik

Mit Initial LiSi Press (GC) ist nun eine weitere Lithium-Disilikat- Keramik erhältlich, die sich in Presstechnik verarbeiten lässt. Auf physikalischer Ebene setzt diese Keramik auf eine reduzierte Korngröße [4]. Mithilfe der von GC eigens entwickelten Technologie High Density Micronization (HDM) ist es dem Unternehmen gelungen, die gesamte Glasmatrix mit dispergierten Lithium-Disilikat-Mikrokristallen zu füllen [3]. Das Ergebnis dieser physikalischen Struktur ist laut Herstellerangaben eine optimale Kombination aus Festigkeit (biaxiale Biegefestigkeit von 508 MPa) [3], gepaart mit einer hohen Ästhetik. Frühe Anwender der Keramik wie ZT Carsten Fischer (Frankfurt am Main) berichten von positiven Erfahrungen mit dieser Materialstruktur: „Die Restrauigkeit ist deutlich reduziert. Die Oberflächen sind extrem glatt und homogen. Es ist anzunehmen, dass das verfeinerte Korn auch für verringerte Abrasionswerte und eine höhere Altersbeständigkeit sorgt“ [4].

Einfache Anwendung, durchdachtes System

Durch die Verwendung der Einbettmasse LiSi Press Vest und des GC LiSi Press-Vest SR Liquid wird eine „Trennschicht“ erzeugt, sodass eine leicht abzustrahlende Reaktionsschicht gebildet wird. © GC Europe N.V.
Durch die Verwendung der Einbettmasse LiSi Press Vest und des GC LiSi Press-Vest SR Liquid wird eine „Trennschicht“ erzeugt, sodass eine leicht abzustrahlende Reaktionsschicht gebildet wird. © GC Europe N.V.

Mit Blick auf die Verarbeitung von LiSi Press ergibt sich ein Vorzug, der sich beim Ausbetten der Keramik zeigt. Die Einbettmasse LiSi Press Vest (GC) sowie GC LiSi PressVest SR Liquid (das Liquid wird vor dem Einbetten auf die Innenseite der Krone gesprüht) wurden speziell für die Verarbeitung der neuen GC-Keramik entwickelt, was sich insbesondere darin niederschlägt, dass in kombinierter Anwendung nur eine äußerst geringe Reaktionsschicht entsteht. Der Zahntechniker kann die gepresste Restauration einfach mit Glasperlen abstrahlen – die übliche Säuberung mit Flusssäure entfällt. Zum einen spart der Anwender so bei jedem gepressten Objekt Zeit und kann sich schneller der weiteren Ausarbeitung des Zahnersatzes widmen. Zum anderen ist dieses Verfahren der Sicherheit im Labor zuträglich, weil die Verwendung der hochätzenden Flusssäure – wie bereits beschrieben – im LiSi Press-Workflow nicht notwendig ist [3].

Ist der Pressvorgang abgeschlossen, hat der Anwender für die weitere Verarbeitung die Wahl: Zur Veredelung monolithischer Restaurationen empfiehlt sich die Anwendung von Keramik-Malfarben wie Initial Lustre Pastes NF (GC). So lassen sich Helligkeit, Grauwert und Farbe individuell anpassen und man erzielt bereits ohne Verblendung ein überaus ansprechendes Ergebnis. Im ästhetisch relevanten Bereich kann man dahingegen teilmonolithisch arbeiten und die LiSi Press-Versorgung mit einer für Lithium-Disilikat-Gerüste geeigneten Verblendkeramik (z.B. Initial LiSi, GC) in individueller Schichtung oder in der Cut-back-Technik finalisieren. Hierbei macht es in der Regel Sinn, auf ein vom Hersteller abgestimmtes Material zu setzen. Die Verblendkeramik Initial LiSi beispielsweise wurde speziell an die Lichtdynamik von Lithium-Disilikat-Gerüsten angepasst, was für eine hohe Ästhetik sorgt. Weitere Vorzüge dieser Verblendung sind ein abgestimmter Wärmeausdehnungskoeffizient, eine geringe Brenntemperatur sowie eine hohe Stabilität.

Fazit für das Labor

Der zunehmenden Digitalisierung der Dentallabore zum Trotz ist die Presstechnik bei vielen Zahntechnikern unter anderem wegen ihres klar definierten Workflows ein beliebtes Verfahren. Dass sich Digitalisierung und Presstechnik nicht ausschließen, zeigt zudem die Hybridtechnik, bei der an die Stelle des händischen Aufwachsens die digitale Konstruktion des Wachsobjekts tritt. Mit Initial LiSi Press ist nun eine neue Presskeramik verfügbar, die aufgrund ihrer überarbeiteten physikalischen Eigenschaften, der hohen Ästhetik und wegen ihrer unkomplizierten Anwendung eine zusätzliche, attraktive keramische Option für das Labor darstellt. 

Weitere Informationen:

GC Germany GmbH
Seifgrundstraße 2
61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0
Fax: 06172 99596-66
info.germany@gc.dental
www.germany.gceurope.com

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