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Teil 2: Viteo Base – eine neue Titanklebebasis

Mit der neuen Titanklebebasis Viteo Base geht Ivoclar Vivadent neue Wege im Bereich der Implantatprothetik. Im vorangegangenen Teil 1 dieses Beitrags (Link siehe unten) wurde der Weg von der Idee zum fertigen Produkt vorgestellt. Im Folgenden werden die erzielten Produktmerkmale, welche die Viteo Base zu einer besonderen Klebebasis machen, detailliert erläutert.

Placeholder – News shutterstock

Titanklebebasen dienen in der Implantatprothetik als Verbindungsstück zwischen Implantat und Restauration. Die Titanklebebasis und der prothetische Aufbau werden mithilfe von Konditionierungsmaterialien und Befestigungskompositen miteinander verbunden. Im Anschluss wird die Titanklebebasis mit dem enossalen Zahnimplantat verschraubt. Dank Einführung der Viteo Base können die verschiedenen Komponenten, aus denen die Suprastruktur besteht – Restaurationsmaterial, Befestigungsmaterial, Materialien zur Konditionierung und Titanklebebasis –, nun lückenlos von einem Hersteller bezogen werden.

Abutment Solutions

Erhältlich ist die Viteo Base in den Plattformgrößen SD (Small Design) und MD (Medium Design). Die Plattformgröße ergibt sich aus dem jeweils verwendeten Implantatsystem. Mit diesen zwei Varianten wird eine Vielzahl unterschiedlicher Implantatsysteme und Durchmesser abgedeckt. Die präzise Passung der verschiedenen Anschlussgeometrien zum jeweiligen Implantat wurde in umfassenden Testreihen erfolgreich geprüft. Ein bloßer Fokus auf einen funktionierenden Implantatanschluss wäre jedoch weit unter den gesetzten Zielen geblieben. Vielmehr wurde die Implantatversorgung in ihrer Gesamtheit betrachtet. Mit Ivoclar Vivadent tritt ein erfahrener Materialspezialist in den Implantatmarkt, der seine Titanklebebasis als Bestandteil eines etablierten Gesamtkonzeptes zur Herstellung von Hybrid-Abutments präsentiert. Die Viteo Base ist Teil der Ivoclar Vivadent Abutment Solutions, zu der sowohl definitive als auch temporäre Restaurationsmaterialien (IPS e.max, Telio CAD) sowie abgestimmte Konditionierungs- und Befestigungsmaterialien gehören.

Zugang zu verschiedenen Workflows

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Ziel war es, einen validierten Zugang zu presskeramischen und CAD/CAM-basierten Workflows herzustellen. So umfasst das Sortiment z. B. die präzisen Viteo Base Press Sleeves für die Presstechnik. Außerdem wurde eine eigene Viteo Base CAD-Bibliothek zusammengestellt. Materialblöcke mit vorgefertigter Schnittstelle passend zur Viteo Base befinden sich bereits in Vorbereitung. Ihre speziellen Halter sind passend zu den PrograMill-Fräsgeräten PM One, PrograMill PM3, PM5, PM7 und der CAM-Einheit PlanMill 40s der Firma Planmeca.

Eigenschaften von Viteo Base

Zu den erklärten Zielen gehörte es, mit der neuen Titanklebebasis bekannten Schwachstellen und Problematiken entgegenzuwirken. Das sind beispielsweise ungleichmäßige Kräfteverteilungen, die sich nicht zuletzt in Abplatzungen des Materials äußern können. Deshalb wurden die Einflüsse und Kräfte, die auf den restaurativen Part einer implantatgetragenen Einzelzahnversorgung einwirken, genau analysiert und die werkstoffkundlichen Aspekte bei der Entwicklung der Viteo Base berücksichtigt.

Beste Voraussetzungen für das Soft-edge Design

Die Klebebasis besteht aus Titan bzw. einer Titanlegierung. Dieses Material eignet sich ideal, da es aufgrund seiner Biokompatibilität in der dentalen Implantologie langjährig etabliert ist und u. a. wesentliche Voraussetzungen für die Umsetzung des innovativen Soft-edge Designs mitbringt. Diese spezielle Geometrie der Viteo Base, der innenliegende Rotationsschutz, die kürzbare Kaminhöhe und die vorkonditionierte Klebefläche heben die Titanklebebasis nach Firmenangaben deutlich vom Wettbewerb ab (Abb. 1).

Abb. 1: Mit ihren innovativen Produkteigenschaften geht Viteo Base neue Wege.
Abb. 1: Mit ihren innovativen Produkteigenschaften geht Viteo Base neue Wege.
Abb. 2: Vergleich verschiedener Designs von Titanklebebasen bei einer Krafteinleitung von 300 N.
Abb. 2: Vergleich verschiedener Designs von Titanklebebasen bei einer Krafteinleitung von 300 N.

Was ist das Soft-edge Design?

Neu und eigens für die Viteo Base wurde ein spezielles Design der Klebefläche entwickelt: das Soft-edge Design. Die Übergangsbereiche zwischen Kamin und Tellerrand sind weich abgerundet. Scharfe Kanten oder Ecken wurden gezielt eliminiert. Dies spielt speziell für den keramischen Aufbau aus CAD/CAM- und Pressmaterialien eine wesentliche Rolle. Das kantenfreie Design sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte bei Krafteinwirkung. Durch ausgewogene Zug- und Druckspannungen auf das restaurative Material sowie das Befestigungskomposit werden punktuelle (Über-)Belastungen vermieden und damit der Materialstress gemindert (Abb. 2). Das Frakturrisiko reduziert sich. Zu einem guten Verbund zwischen Restaurationsmaterial und Titanklebebasis trägt ergänzend dazu auch die industriell vorkonditionierte Klebefläche bei.

Vorkonditionierte Oberfläche

Abb. 3a–d: REM-Übersicht und Detailansicht einer industriell konditionierten Viteo Base und einer manuell konditionierten Oberfläche einer Titanklebebasis (von links nach rechts). Zervikal- und Emergenzprofilbereiche bleiben nach dem kontrollierten Abstrahlprozess im Ursprungszustand erhalten und weisen gegenüber der manuellen Konditionierung keine Beeinträchtigung auf. EM-Analyse-Quelle: ZTM G. Burger Digitale Prozesse/F&E Ivoclar Vivadent Schaan, Liechtenstein
Abb. 3a–d: REM-Übersicht und Detailansicht einer industriell konditionierten Viteo Base und einer manuell konditionierten Oberfläche einer Titanklebebasis (von links nach rechts). Zervikal- und Emergenzprofilbereiche bleiben nach dem kontrollierten Abstrahlprozess im Ursprungszustand erhalten und weisen gegenüber der manuellen Konditionierung keine Beeinträchtigung auf. EM-Analyse-Quelle: ZTM G. Burger Digitale Prozesse/F&E Ivoclar Vivadent Schaan, Liechtenstein

Für einen dauerhaften Verbund von Titanklebebasis und keramischem Aufbau ist maßgeblich auch die korrekte Konditionierung der Oberflächen beider Elemente verantwortlich. So muss der Kamin der Titanklebebasis zunächst sauber und gleichmäßig angeraut sein, ehe mit der Konditionierung mit den geeigneten Produkten – z. B. Monobond Plus – begonnen werden kann. Aus diesem Grund ist Viteo Base industriell mit einheitlichen Strahlparametern vorkonditioniert (Abb. 3a–d). Im Vergleich zum manuellen Abstrahlen bleiben kritische Schnittstellen- und ggf. Gingiva-Bereiche von dem Prozess unberührt.

Anwender sparen Zeit

So erhält man „ab Werk“ die ideale Grundlage für den Verbund und damit für langlebige Restaurationen. Die Randspaltdichtigkeit nach dem Verkleben reduziert die Gefahr eindringender Bakterien, was insbesondere in Knochennähe von Bedeutung ist. Und nicht zuletzt: Man spart auch Zeit.

Für die Stabilität und damit die Langlebigkeit der gesamten Restauration sorgt zusätzlich zur richtigen Konditionierung der innenliegende Rotationsschutz.

Innenliegender Rotationsschutz

Abb. 4: Vergleich der Klebeflächengeometrie von Titanklebebasen bei einer Krafteinleitung von 300 N.
Abb. 4: Vergleich der Klebeflächengeometrie von Titanklebebasen bei einer Krafteinleitung von 300 N.

Der Rotationsschutz der Viteo Base wurde im Vergleich zu den meisten am Markt verfügbaren Titanklebebasen nicht nach außen, sondern innenliegend gestaltet. Er ist vertikal über die gesamte Höhe des Kamins angelegt und dient als Verdrehschutz bei der Verklebung mit dem Restaurationsmaterial. Das innenliegende Design des Rotationsschutzes hat den Vorteil, dass die Materialstärke an den Stellen des Rotationsschutzes nicht reduziert, sondern sogar noch gestärkt wird – ein wichtiger Aspekt für den Langzeiterfolg. In diesem Zusammenhang gewinnt auch das Soft-edge Design wieder an Bedeutung – denn dieses sorgt bereits für einen gleichmäßigen Klebespalt, indem die Schichtstärke des Befestigungskomposits über den gesamten Rotationsschutz hinweg einheitlich bleibt (Abb. 4). Der innenliegende Rotationsschutz bleibt auch bei der gekürzten Viteo Base bestehen.

Kürzbare Kaminhöhe

Implantate werden häufig auf Knochenniveau eingesetzt; die vertikale Distanz zum Antagonisten erhöht sich. Hier unterstützt eine Titanklebebasis mit langer Kaminhöhe das Restaurationsmaterial ideal. Bei geringerer vertikaler Distanz ist eine kürzere Kaminhöhe von Vorteil. Die Kaminhöhe der Viteo Base lässt sich von 6 mm auf 4 mm kürzen. Die beiden Höhen wurden aufgrund einer Auswertung von über 1.500 Datenfiles aus Fräszentren definiert. Dabei zeigte sich, dass sich mit einer Kaminhöhe von 6 mm bzw. 4 mm ein Großteil der klinischen Fälle bearbeiten lässt. Zudem wird das Restaurationsmaterial ideal unterstützt: Die Präparationsrichtlinien und Wandstärken für die jeweiligen Restaurationsmaterialien können eingehalten werden. Werkstoffseitig ist dies die ideale Grundlage für die Langlebigkeit der implantatprothetischen Versorgung.

Lasermarkierung hilft

Abb. 5: Kürzung der Klebebasis von 6 mm auf 4 mm entlang der Lasermarkierung.
Abb. 5: Kürzung der Klebebasis von 6 mm auf 4 mm entlang der Lasermarkierung.

Der Kürzungsvorgang von 6 mm auf 4 mm an sich ist einfach: Gekürzt wird mit der Trennscheibe. Für eine kontrollierte Kürzung auf 4 mm wurde eine Lasermarkierung am Kamin der Titanklebebasis angebracht. Wird die Trennscheibe an ihrem oberen Rand angelegt und die Titanklebebasis so gekürzt, rundet der Viteo Base-Trimmer den Kamin im zweiten Schritt auf exakt 4 mm ab (Abb. 5). Dadurch kann das spezielle Soft-edge Design der Viteo Base auch in ihrer gekürzten Form erhalten bleiben.

Der Viteo Base-Trimmer wird auf das Handstück aufgesetzt und ist – passend zur ausgewählten Schnittstellengröße der Viteo Base – in den Größen SD und MD erhältlich.

Besondere Garantieleistung

Mit der Ivoclar Vivadent Abutment Solutions-Garantie wurde eine in dieser Form besondere Garantieleistung aufgestellt. Wird die implantatgetragene Restauration komplett mit Ivoclar Vivadent-Materialien gefertigt, bezieht sich die Garantie auf die gesamte Versorgung inklusive des Implantats. Zahntechniker und Zahnarzt haben im Garantiefall verschiedene Optionen. Es kann zwischen finanzieller Vergütung oder Materialersatz gewählt werden. Die Garantiedauer beträgt 6 Jahre.

Fazit

Es ist mehr als eine Eigenschaft, die die Titanklebebasis Viteo Base vom Wettbewerb abhebt: die spezielle, besonders weiche Geometrie der Klebefläche (Soft-edge Design), der innenliegende Rotationsschutz, die kürzbare Kaminhöhe und auch die vorkonditionierte Klebefläche. Ebenso ermöglicht Viteo Base den Einsatz im klassischen zahntechnischen wie auch im dentalen digitalen Workflow. Weitere für den jeweiligen Arbeitsablauf wesentliche Komponenten wie Restaurations- und Befestigungsmaterial sowie die Konditionierungsmittel wurden zudem in Kombination mit Viteo Base geprüft und ebenfalls erfolgreich validiert.

In der kommenden Februarausgabe 2018 des Zahntechnik Magazins veranschaulicht ein Fachbeitrag die praktische Anwendung von Viteo Base anhand eines klinischen Patientenfalls.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.ivoclardigital.com

Weiterführende Links

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