Im Rahmen der Entwicklungsphase begleiteten CTund REM-Analysen die Prototypen-Serie bis hin zum Serienprodukt. Die Untersuchungen der Kompatibilität von Viteo Base und Original-Implantat-Komponenten sind erfolgreich durchgeführt worden. Hierzu wurden die Viteo Base sowie Wettbewerbsprodukte auf den jeweiligen Implantaten in Endposition verschraubt. Dabei achteten wir auf das seitens der Hersteller vorgegebene Drehmoment. Im Anschluss lagen CT-Schichtbilder vor, mit deren Hilfe wir die Passgenauigkeit bzw. die Kompatibilität des Systems zum jeweiligen Implantat-System beurteilen konnten. Viteo Base und Viteo Screw wiesen mit den jeweiligen Implantat-Schnittstellen eine hohe Passgenauigkeit auf (Abb. 12). Die Analyse von Originalteilen kam zu vergleichbaren Resultaten (Abb. 13). Im Zuge der Validierungen befragten wir zudem Zahnärzte und Zahntechniker; alle beurteilten Passgenauigkeit und Kompatibilität positiv.
Viteo Base und Viteo Screw wurden für die REM-Analyse auf den jeweiligen Implantaten fixiert, um insbesondere im Implantat-Schulter-Bereich die Beurteilung der Viteo Base Anpressbereiche zu ermöglichen. Die segmentierten Proben wurden mit einer 200-fachen Vergrößerung inspiziert. Ausgeprägte Kontaktzonen und Passungsbereiche sind erkennbar, die gleichzeitig zu einer Erhöhung der Systemstabilität beitragen (Abb. 14–16).
Ermüdungsverhalten und Zuverlässigkeit
Zur Beurteilung der System-Langlebigkeit dient die ISO 14801 „Dynamische Ermüdungsprüfung für enossale dentale Implantate“. Für den Dauerfestigkeits-Testaufbau stellten wir Prüfkörper her, die in einer definierten Position zur Krafteinleitung ausgerichtet waren. Viteo Base, Viteo Screw, Multilink Hybrid Abutment und Konditionierungs- und Restaurationsmaterialien von Ivoclar Vivadent fanden in Kombination mit den jeweiligen Original- Implantaten Verwendung. Das zur Fixierung Viteo Base und Viteo Screw benötigte Drehmoment erfolgte nach Herstellerangaben.
Dieser Prüfaufbau setzte sich aus 2.000.000 Zyklen bei einer Frequenz von 2 Hz und aus dem Lastwinkel zur Implantatachse von 30° zusammen. Die getesteten Systeme absolvierten die Prüfungen erfolgreich mit einer simulierten Belastungsdauer von mehreren Jahren. Viteo Base, Viteo Screw und die verwendeten Restaurationsund Befestigungswerkstoffe bieten in der geprüften Kombination sehr gute Voraussetzungen für langlebige implantatgetragene Hybrid-Restaurationen. Die geprüften Viteo Base-Systeme weisen eine ausgeprägte dynamische Ermüdungsfestigkeit auf (Abb. 16).
Prozessintegration
Viteo Base Press Sleeve ermöglicht einen sicheren Zugang der Viteo Base zur konventionellen dentalen Presstechnik. Das spezielle Design berücksichtigt Kriterien wie Passgenauigkeit, Klebespalt- und Mindestwandstärken.
Die Innengeometrie ist präzise auf Basis des Soft-edge- Designs konzipiert. Die Mindestwandstärken von IPS e.max Press sind über den gesamten Verlauf der Klebeflächen berücksichtigt, sodass ein Risiko zur Unterschreitung über die Wachsmodellierung so gut wie ausgeschlossen ist. Die bisher notwendigen Zwischenkontrollen der Schichtstärke entfallen. Die hohe Passgenauigkeit und der Klebespalt sind „einprogrammiert“, um für den Verbund der Viteo Base einen gleichmäßigen Klebespalt zu erzielen. Die Höhe der Viteo Base Press Sleeves ist gleichzeitig Richtschnur für die maximale Höhe der Hybrid- Abutment-Restauration. Mithilfe des vollständig ausbrennbaren Viteo Base Press Sleeve sind Hybrid-Restaurationen aus IPS e.max Press und Viteo Base einfach und sicher herstellbar.
Die Vielseitigkeit der Viteo Base wird durch die CAD/CAM-Kompatibilität noch erhöht. Die CAD/CAM-Technik ermöglicht eine Steigerung der Produktivität – unter Zuhilfenahme der Viteo Base Library, die unterschiedliche Kaminhöhen und Plattform-Durchmesser beinhaltet. Der gesamte Prozess ist im Zuge der Entwicklung erfolgreich validiert. In Verbindung mit IPS e.max CAD kann Viteo Base derzeit über das Ivoclar Vivadent-Fräszentrum in Naturns verarbeitet werden.
Um die Integration des Workflows der Viteo Base in Kombination mit den beiden Restaurationswerkstoffen IPS e.max Press und IPS e.max CAD zu beurteilen, wurden sowohl über das konventionelle Herstellungsverfahren als auch mittels digitaler Herstellung Testkörper gefertigt. Dies setzt voraus, dass die Viteo Base Press Sleeves und die Viteo Base CAD-Library mit definierten Passungsparametern zur Umsetzung und Integration in die jeweiligen Technologien verfügbar sind. Um qualitativ hochwertige CAM-Restaurationen zu realisieren, wurden Templates und Schleifwerkzeuge getestet, die eine exakte Wiedergabe der negativen Geometrie der Viteo Base umsetzen. Die Untersuchung der Randbereiche der CAM-Resultate zeigte, dass die Übergangsbereiche von der Viteo Base zum Restaurationsmaterial definiert und detailliert gefertigt sind (Abb. 17). Mithilfe von Längsschliff-Segmenten über den definierten Verlauf der Viteo Base wurde der Fügespalt nach dem Verkleben der Strukturen lichtmikroskopisch gemessen (Abb. 18). Bei der presskeramischen Variante wurde mittels aufgestecktem Viteo Base Press Sleeve die aufbauende anatomische Wachsmodellierung ohne zusätzliche Isolierung zahntechnisch erstellt und der konventionelle IPS e.max Press-Workflow absolviert. Neben der sehr guten Passgenauigkeit ist auch die Mindestschichtstärke der finalen Restauration über das Viteo Base Press Sleeve gewährleistet. Die Schliffanalyse zu beiden Workflows belegt, dass sehr gute Passgenauigkeiten von IPS e.max Press und IPS e.max CAD erzielt werden (Abb. 19).
Zusammenfassung
Die technischen Besonderheiten der Viteo Base mit dem patentierten Herzstück – dem Soft-edge-Design – bieten Zahnärzten und Zahntechnikern in Kombination mit etablierten Befestigungs- und Restaurationsmaterialien von Ivoclar Vivadent zuverlässige und langlebige ästhetische Restaurationen. Das Eigenschaftsprofil der Viteo Base ist prädestiniert sowohl für den konventionellen presskeramischen als auch für den digitalen bzw. den CAD/ CAM-Prozess. Es fördert Produktivität und Wertschöpfung gleichermaßen.
Weitere Informationen:
Ivoclar Vivadent AG
Forschung & Entwicklung
9494 FL-Schaan
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