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Interview mit Norbert Wild, Geschäftsführer Ivoclar Vivadent GmbH

Produkte für digitales Arbeiten – Bedrohung oder Chance für das Labor?

Auf dem Internationalen Experten-Symposium in Rom hat Ivoclar Vivadent die Hochleistungs-Fräsgeräte PrograMill PM7 und PrograMill One präsentiert. Das Projekt der gesamten CAD/CAM-Serie war erstmalig auf der IDS 2017 vorgestellt worden. Jetzt fiel der Startschuss für die Markteinführung des Flaggschiffes, der PrograMill PM7, in Deutschland und einigen weiteren Märkten. Hier folgt ein Interview mit Norbert Wild. Er ist bei Ivoclar Vivadent am Sitz Ellwangen der Managing Director Deutschland und darüber hinaus der Senior Director für Nordeuropa.

Norbert Wild im Interview. Ivoclar Vivadent
Norbert Wild im Interview.
Norbert Wild im Interview.

Herr Wild, bisher wird Ivoclar Vivadent vor allem als Materialhersteller wahrgenommen. Warum haben Sie nun auch Fräsgeräte entwickelt?

Norbert Wild: Ivoclar Vivadent versteht sich seit seiner Gründung als enger Partner der Zahntechniker und hilft ihnen, sich zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Hierzu unterstützen wir die Labore mit abgestimmten Prozessen, die den gesamten Workflow inklusive der Materialien sowie der Hard- und der Software beinhalten. Beispielhaft sei an dieser Stelle die Presstechnologie mit den Keramik-Rohlingen und den Programat-Pressöfen genannt.

Entsprechend dem digitalen Trend in den Laboren haben wir jetzt unser Block- und Rondenspektrum für die automatisiert-maschinelle Bearbeitung wesentlich erweitert. Da für Präzisionsergebnisse und die Passgenauigkeit die Abstimmung des gesamten CAD/CAM-Fertigungsprozesses unabdingbar ist, hat sich Ivoclar Vivadent passend zu den Materialien nun auch der CAD/CAM-Geräteentwicklung zugewendet. Nun ist ja die Laborlandschaft sehr vielfältig und der Bedarf an Fräsverarbeitung unterschiedlich. Hierauf gehen wir mit den neuen Fräsgeräten ein. Sie sind auf die IPS e.max-Materialien optimiert und werden via Computer – im Fall der PrograMill One intuitiv via App und Handy oder Tablet – bedient.

Wie positionieren Sie die verschiedenen Geräte?

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Für Labore, die an die Einzelzahnversorgung bis zu kleinen Brücken denken, eignet sich hervorragend die PrograMill One. Sie ist eine kompakte Fünf-Achs-Maschine exklusiv für die Block-Verarbeitung.

PrograMill PM7 als Flaggschiff der Serie arbeitet den gesamten Laborbedarf ab. Die Fräseinheit stellt eine High-End-Lösung für die präzise und wirtschaftliche Fertigung festsitzender und abnehmbarer prothetischer Restaurationen in Dentallaboren dar. Bei den Fräsprozessen findet ein automatischer Wechsel von Nass- und Trockenbearbeitung statt. Zur Unterstützung der Labore ist die Software aller Fräsgeräte perfekt auf die CAD-Software abgestimmt. Speziell entwickelte Add-on Solutions bieten weitere innovative Anwendungsmöglichkeiten.

Sie sagen, Ihr Fokus liegt auf Laboren. Wie spüren die Zahntechniker das?

Die Zahntechniker spüren unsere Ausrichtung auf das Dentallabor an vielen Stellen. Zum einen richtet sich der größte Teil unserer Produkte und Prozesse ganz klar an Labore. Zum anderen legen wir im Kontakt mit unseren Kunden höchsten Wert auf die bestmögliche Qualifikation unserer Mitarbeitenden – sei es an der Hotline oder im Außendienst. Unsere Spezialisten in der Anwendungsberatung sind intensiv geschult. Viele von ihnen sind selbst Zahntechniker.

Dasselbe gilt für die Produktentwicklung. Auch hier setzen wir auf Experten, die für Experten entwickeln und deren Bedürfnisse kennen. Ein weiterer Punkt ist, dass wir auch externe Zahntechniker in die Material- und Geräteentwicklung mit einbinden, um die Produkte so anwendergerecht wie möglich zu gestalten.

Zu guter Letzt möchte ich das Thema Fort- und Weiterbildung erwähnen. Bei Ivoclar Vivadent finden Zahntechniker ein reichhaltiges Fortbildungsprogramm und Plattformen zum Austauschen. Unsere bundesweiten Competence-Fortbildungsevents werden jährlich von mehreren tausend Zahntechnikern besucht. Und im baden-württembergischen Ellwangen haben wir in ein neues, hochmodernes Fortbildungs- und Schulungszentrum investiert.

Nun äußern viele Zahntechniker Berufs- und Zukunftsängste, gerade auch angesichts der industriellen Entwicklung. Wie begegnen Sie diesen?

Das Thema, um das es hier vorrangig geht, ist die Digitalisierung der Dentalwelt. Der Trend zur Digitalisierung ist eine Tatsache. Ivoclar Vivadent möchte die Zahntechniker, deren Expertise und handwerkliche Fähigkeiten auch in der Zukunft unentbehrlich bleiben werden, hier ebenfalls so gut wie möglich unterstützen. Es ist unser Ziel, dass die Zahntechniker auch in einer zunehmend digital geprägten Dentalwelt erfolgreich und mit einem guten Gefühl unterwegs sind. Wir können und wollen ihnen helfen, in den Veränderungen Chancen zu entdecken und diese aktiv wahrzunehmen – zum Beispiel, noch effizienter und besser zu arbeiten.

Dazu haben wir den Unternehmensbereich „Ivoclar Digital“ gegründet: Hier bündeln wir unsere digitalen Aktivitäten mit Blick auf die Weiterentwicklung der Kunden. Ein Beispiel: Dank unserem stetig wachsenden Angebot können Zahntechniker mit fortschrittlichen Zahnärzten auf dem Gebiet der computergestützt fertigbaren Materialien zusammenarbeiten. Das beginnt schon mit dem Empfang digitaler Abformdaten. Nicht zuletzt können Zahntechniker gemeinsam mit „ihren“ Zahnärzten viele unserer Fortbildungsveranstaltungen besuchen, die die Zusammenarbeit festigen. Sie sehen: Wir tun eine Menge, um den Beruf des Zahntechnikers weiter zu fördern. Dazu stehen wir.

Vielen Dank für das Gespräch und das klare Bekenntnis zur Zahntechnik, Herr Wild!

Quelle: Ivoclar Vivadent

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