Interview


„Reduzieren Sie Ihre Reklamationskosten auf Null”

04.06.2010

Eric Cornelissen, Sales & Marketing Manager, Elephant Dental B. V., erläutert das Konzept der blend-in dynamics und die Vorteile für Zahntechniker und Zahnarzt.
Eric Cornelissen, Sales & Marketing Manager, Elephant Dental B. V., erläutert das Konzept der blend-in dynamics und die Vorteile für Zahntechniker und Zahnarzt.

Elephant Dental stellt ein neues Farb- und Kommunikationskonzept vor: die blend-in dynamics der Interaction® Keramik. Dank dieser Methode ergibt sich ein natürliches Lichtverhalten des Zahnersatzes unabhängig von Indikation und Gerüstmaterial. Die Restauration passt sich, genau wie echte Zähne, den jeweiligen Verhältnissen an. Das spart Zeit in Labor und Praxis und minimiert die Fehlerquote hinsichtlich Reklamationen aus ästhetischen Gründen. Im Interview mit Natascha Brand erläutert Eric Cornelissen, Sales und Marketing Manager bei Elephant Dental B. V., das Konzept der blend-in dynamics und die Vorteile für Zahntechniker und Zahnarzt.

Natascha Brand: Herr Cornelissen, was macht ein künstliches Produkt, wie beispielsweise eine Krone, naturidentisch?
Eric Cornelissen:
Die Antwort, die meiner Meinung nach jeder Zahntechniker hierauf geben würde lautet: die richtige Form, die Oberflächenstruktur und die ästhetische Ausstrahlung bzw. die Farbe. Auf alle drei genannten Aspekte kann der Zahntechniker dank seiner Fertigkeiten und oftmals langjährigen Erfahrung bei der Herstellung Einfluss nehmen. Allein bei dem letzten genannten Punkt – der ästhetischen Ausstrahlung – gibt es zwei wichtige Faktoren mit großem Einfluss, bei denen die Industrie Unterstützung bieten kann. Zum einen bei der Kommunikation und Festlegung in Bezug auf das zu erwartende ästhetische Resultat – oftmals ausgedrückt in Farben und Farbnuancen. Zum anderen bei den lichtoptischen Eigenschaften der Keramik. Bei der Entwicklung der Interaction® Keramik, die mittlerweile bereits zehn Jahre zurückliegt, hat Elephant sich auf diese zwei Faktoren konzentriert – mit Schwerpunkt auf dem zweiten Aspekt, den Farbnuancen. Die Entwicklung erfolgte in Anlehnung an die Studien über die Relativität von Farben, die Josef Albers, Dozent der Yale Universität, 1963 in seinem Buch „Interaction of Color“ publizierte. Auch der Name „Interaction“ wurde für unsere keramischen Lösungen diesem Werk entnommen. So beruhen auch der erste genannte Aspekt, die Farbkommunikation, auf dem Fachwissen und der Studie des Dozenten und Künstlers Josef Albers und ist ein wichtiger Bestandteil des neuen Konzeptes.

  • Die Farbstäbchen im neuen Value Guide wurden nach Helligkeit sortiert, ein wichtiges Hilfsmittel im blend-in dynamics-Konzept.
  • Die transparenten Außenschichten der Interaction® Keramik absorbieren und zersteuen das Licht der Umgebung. (Foto: Hans Jürgen Joit)
  • Die Farbstäbchen im neuen Value Guide wurden nach Helligkeit sortiert, ein wichtiges Hilfsmittel im blend-in dynamics-Konzept.
  • Die transparenten Außenschichten der Interaction® Keramik absorbieren und zersteuen das Licht der Umgebung. (Foto: Hans Jürgen Joit)

  • Natürliche Zähne passen sich den Lichtverhältnissen ihrer Umgebung an. (Foto: Hans Jürgen Joit)
  • Natürliche Zähne passen sich den Lichtverhältnissen ihrer Umgebung an. (Foto: Hans Jürgen Joit)

Natascha Brand: Wie übertragen Sie diese Erkenntnis/Philosophie auf Ihr neues Interaction® Keramik-Konzept?
Eric Cornelissen: Mit dem Wissen aus diesem Buch über die Art und Weise, wie unsere Farbwahrnehmung beeinflusst wird haben wir zwei Studien durchgeführt. Zum einen haben wir natürliche Elemente studiert, um zu beobachten, inwieweit die von Josef Albers genannten Oberflächen, Film- und
Volumenfaktoren bei der Wahrnehmung von Restaurationen im Mund des Patienten eine Rolle spielen. Also: Wie verhalten sich Kronen und Brücken unter Einfluss ihrer Umgebung und wechselndem Tageslicht im Vergleich zu natürlichen Zähnen? Zum anderen stellten wir uns die Frage: Wie können wir als Industrie zu einer Lösung beitragen, die uns Menschen auferlegte Einschränkung in Bezug auf Farbwahrnehmung und deren Kommunikation zu beheben. Die Ergebnisse aus der ersten Studie haben wir bei der Entwicklung unserer Keramik einfließen lassen. Die äußerst präzise Balance zwischen Transparenz, Opaleszenz und einer reduzierten Fluoreszenz in den äußeren Schichten des Aufbaus sorgen für ein optimales blend-in-Vermögen. Um der Helligkeit einer Krone die gleichen Eigenschaften zu verleihen wie einem natürlichen Element unter wechselden Lichtverhältnissen, wurden die Kernschichten an die natürliche Fluoreszenz angeglichen. Die Ergebnisse aus der zweiten Studie wurden bei der Entwicklung des Value Guide berücksichtigt. Dieser ist ein bedeutender Bestandteil des neuen Kommunikationskonzeptes.

Natascha Brand: Sie sprechen von einer Einschränkung bei der Wahrnehmung von Farben. Was meinen Sie damit?
Eric Cornelissen: Weltweit denken 90 Prozent aller Betroffenen bei der Restauration an die 16 Vita-Farben, aufgeteilt in 4 Farbgruppen. Bei den Anwendern wird hierbei eine gewisse Fähigkeit zum Erkennen und Unterscheiden von Farbnuancen vorausgesetzt, über die der Mensch von Natur aus jedoch nicht verfügt. Josef Albers illustriert diese Einschränkung in einem der ersten Kapitel seines Buches. Darin beschreibt er ein Experiment mit 50 Personen in einem Raum. Er bat diese Probanten, sich die Farbe Rot vorzustellen, im Kopf zu speicheren und diese Farbe im Gang auf einem Farbfächer auszuwählen. Als Resultat erhielt er 50 unterschiedliche Farbergebnisse. Im nächsten Schritt dieses Experimentes nennt er ein Rot, das alle Personen bereits oft gesehen haben: das Rot des Coca-Cola-Logos. Auch dieses Mal bat er die Probanten, diese Farbe im Kopf zu speichern und im Gang auf einem Farbfächer auszuwählen. Und wieder erhielt er 50 unterschiedliche Farbergebnisse, zwar näher aneinander, aber dennoch immer unterschiedlich! Im letzten Schritt zeigte er das Logo und sogar dann wurde die entsprechende Farbe nicht von allen Personen auf dem Farbfächer ausgewählt. Dieses Experiment lehrt uns, dass Menschen nicht in der Lage sind, sich an Farbe zu erinnern und, dass die Farbkommunikation sehr beschränkt ist. Es gibt nur 30 Namen für Farben aber Millionen von Farbnuancen. Und was bedeutet dies für die Zahntechnik? Denken Sie einmal an die Farbangabe Vita A3 – und das Experiment wiederholt sich. Glücklicherweise sind wir Menschen besser im Unterscheiden von Helligkeit, darin liegt die Lösung des Problems.

Natascha Brand: Welche Hilfsmittel stehen dem Anwender zur Verfügung?
Eric Cornelissen: Die Interaction® Keramik selbst ist seit 2002 das erste Hilfsmittel, um optimale ästhetische Resultate zu erzielen. Und nun haben wir noch eine wichtige Verbesserung durchgeführt, wodurch der Aufbau einfacher und treffsicherer geworden ist. Wir bieten jetzt zuerst bei Interaction® Antagon die Möglichkeit, anstelle des Dreischicht-Systems mit einem Zweischicht-System zu arbeiten. Das zweite Hilfsmittel ist der Interaction® Value Guide, mit dessen Hilfe Sie die Reklamationen auf Null reduzieren können. Dabei handelt es sich um einen Plastikhalter für die original 16 Vita-Farbringstäbchen, der dem Anwender eine einfache, weniger fehleranfällige Sortierung vorgibt. Die neue Reihenfolge geschieht nach Helligkeit anstelle der heutigen Sortierung nach Farbgruppen und Farbnuancen, in denen jeder Anwender jetzt denkt. Helligkeit können wir als Menschen viel besser unterscheiden als Farbnuancen. Sobald eine Farbe des Farbrings mit dem zu bestimmenden Objekt nicht genau übereinstimmt, reden wir oftmals von heller oder dunkler – und beurteilen somit automatisch nach Helligkeit.

Natascha Brand:
Wo liegt der Vorteil für die Anwender in Labor und Praxis gegenüber anderen Keramik- bzw. Farbkonzepten?
Eric Cornelissen: Der größte Vorteil liegt darin, dass dieses Konzept die Ursache der ästhetischen Unzulänglichkeiten beseitigt – nämlich das Bestimmen der Zahnfarbe, die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker und die lichtoptischen Eigenschaften. Hieraus resultieren direkt nach Einführung und Anwendung des Konzeptes deutlich weniger Reklamationen und dies führt zu einem positiven Betriebsergebnis für Labor und Zahnarzt. Bedenkt man, dass eine Untersuchung ergeben hat, dass nicht einmal zwei Farbringe 100 Prozent die gleiche Farbcodierung aufweisen, dann liegt auf der Hand, wie unrealistisch der Focus auf Farbe ist. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist das Kommunikations- Kit, das wir allen Interaction®-Anwendern anbieten, um das Thema mit ihren Zahnärzten diskutieren zu können. Unsere Lösung spart beiden Teampartnern wertvolle Zeit. Das Kommunikations-Kit dient dem Labor auch als Marketingtool für die Akquisition neuer Zahnärzte, um die Vorteile einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu erläutern. Die Bestandskunden für Interaction® Antagon werden über das neue Konzept von ihrem Elephant-Ansprechpartner informiert und unterstützt. Diese können, falls gewünscht, schnell und ohne großen Aufwand umsteigen, denn alle bestehenden Massen aus dem Interaction® Antagon Dreischicht-System sind kompartiel mit den 16 value Dentinen, die für das Zweischicht-System entwickelt wurden. Mit der Markteinführung im Sommer  möchten wir die Neukunden ansprechen. Unsere Erwartungen sind groß, da wir eine wirkliche Lösung für ein uraltes Problem bieten.



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