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Interview


Social Recruiting – im Alltagscheck

13.06.2022

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Instagram ist mit 73% das meistgenutzte soziale Netzwerk unter den 14- bis 29-Jährigen in Deutschland.* Und selbst wenn Facebook bei der jüngeren Generation an Relevanz verliert, so hat die Plattform dennoch hierzulande monatlich 32 Mio. aktive Nutzer**. Im Dentallabor Zahntechnik-Cham ist der Einsatz sozialer Medien zur Mitarbeiter- und Kundenwerbung bzw. -bindung längst Alltag. Im Gespräch mit Geschäftsführer ZTM Michael Zangl erfahren wir, weshalb und wie sein 13-köpfiges Team dazu steht.

Herr Zangl, es gibt eine Vielzahl sozialer Kanäle: angefangen von YouTube über Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn bis hin zu TikTok etc. Welche dieser Kanäle nutzen Sie für Ihr Labor und seit wann?

Begonnen hat alles vor einigen Jahren ganz banal mit Facebook und ein paar Fotos von fertigen Patientenarbeiten. Mittlerweile nutzen wir nicht nur Facebook, sondern haben unsere Social-Media-Aktivitäten 2019 auch auf Instagram ausgebaut. Außerdem haben wir LinkedIn im Visier.

Soziale Medien zur Mitarbeiter- und Kundenwerbung sowie -bindung einzusetzen, ist nicht Usus in der Branche. Viele sehen Social Recruiting als Maßnahme, die größeren Unternehmen zuzuordnen ist – und selbst dann eher als „Nice to have“, denn als adäquates und zukunftsträchtiges Mittel. Wie kam es bei Ihnen zu der Entscheidung, Facebook und Instagram fürs Labor zu nutzen, und welches Ziel verfolgen Sie damit?

Social Media ist deutlich mehr als „nice to have“ und mehr als ein Medium, um sich selbst zu profilieren. Natürlich macht es auch mir Spaß, schöne Arbeiten von Kollegen auf Facebook anzusehen. Unser primäres Ziel ist es, bei Zahntechnikerinnen, Zahntechnikern und Kunden als potenzieller Arbeitgeber oder Geschäftspartner präsent zu sein – und dafür eigenen sich Social Media hervorragend.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, die deutlich machen, inwieweit die Nutzung der sozialen Medien im Personalbereich bereits vorteilhaft für Sie war?

Klar! Unsere versierte Zahntechnikerin Reka und unser CAD/CAM-Experte Ahmed wurden über Instagram auf unser Stellenangebot aufmerksam und sind seit nun 1 ½ Jahren fester Bestandteil unseres Teams. Auch haben wir vor Kurzem unser Büro-Team um eine Stelle erweitert, auch hier kamen alle Bewerbungen ausschließlich über Social-Media-Plattformen zu uns.

Ausschließlich? Das ist tatsächlich beindruckend. Wie sieht es bei Kunden aus? Gibt es explizites Feedback?

Social Media ermöglicht es uns, mit Kunden interaktiv in Kontakt zu bleiben. Natürlich wird die ein oder andere Arbeit, die gemeinsam mit einer Praxis entstanden ist, mit uns verlinkt.

Was das Feedback anbelangt: Ja, einige unserer Kunden haben unsere Social-Media-Präsenz als Anlass genommen, selbst auf Instagram & Co. aktiv zu werden. Eigentlich das beste Feedback, das man sich wünschen kann.

Abgesehen vom Social-Media-Auftritt ist auch Ihre Labor-Website hochprofessionell und deutlich mitarbeiter- bzw. teamzentriert. Sie scheinen auf allen Ebenen auf Persönlichkeit zu setzen. Hilft dies, um Aufmerksamkeit bei Auszubildenden und Fachkräften zu erringen und potenzielle neue Mitarbeiter zu erreichen?

  • Abb. 2: Michael Zangl bei der Arbeit. Instagram- und Facebook-Post-Foto und positiver Eindruck eines modernen Arbeitsumfeldes.

  • Abb. 2: Michael Zangl bei der Arbeit. Instagram- und Facebook-Post-Foto und positiver Eindruck eines modernen Arbeitsumfeldes.
    © Zahntechnik-Cham GmbH
Danke für das Kompliment. Tatsächlich ist unsere Website unsere wichtigste Visitenkarte, die wir nach draußen abgeben. In einigen Bewerbungsgesprächen haben wir tatsächlich positives Feedback bzgl. unserer Website bekommen.

Ich denke daher schon, dass eine professionelle Internetpräsenz hilft. Schließlich bildet sich hier der Mitarbeiter seine erste Meinung. Social Media ist dazu eine sinnige Ergänzung.

Warum Facebook und Instagram? Würde nicht eines von beiden genügen?

Beide Plattformen ticken und funktionieren unterschiedlich. Instagram reagiert schneller und mittlerweile findet man auf Instagram mehr jüngere Kollegen und Kolleginnen.

Facebook hingegen ist etwas „langsamer“ und vielleicht „älter“, hat jedoch nachhaltig eine sehr große Reichweite. Wir haben wie erwähnt noch LinkedIn im Visier, hier ist es etwas „seriöser“ oder dient mehr der professionellen Präsentation.

Viele Laborinhaber schrecken vor der Nutzung der sozialen Medien im beruflichen Kontext zurück, da es mit Zeitaufwand verbunden ist. Wie viele Stunden pro Woche investieren Sie in etwa und wer zeigt sich zuständig?

Den Content entwirft zu 90% eine Mitarbeiterin, das Bildmaterial dazu kommt vom Team oder direkt von mir. Die anderen 10% sind Ideen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir dann natürlich gerne aufnehmen und umsetzen. Der Zeitaufwand variiert natürlich. Ganz grob liegt er geschätzt zwischen 4-5 Stunden pro Woche.

Derzeit erzielen Sie auf Facebook 1385 Follower und auch auf Instagram 843 – eine beachtenswerte Reichweite für ein Dentallabor. Wie beurteilen Ihre Mitarbeiter diese Social-Media-Aktivitäten?

Wir sind eigentlich, was unsere Follower-Zahlen betrifft, noch ein „kleines Licht“ – was aber deutlich am Wachsen ist. Einige andere Accounts in der Dentalbranche erzielen bereits 5-stellige Follower-Zahlen.

Die Mitarbeiter stehen positiv zu unserem Social-Media-Engagement. Sie unterstützen mich und meine Ideen und bringen sich auch aktiv in die Content-Erstellung ein.

Welches sind die wichtigsten Vorteile von Instagram und Facebook für Ihr Labor?

  • Abb. 3: Lifestyle@work oder wokstyle alive – Instagram- und Facebook-Post-Foto der Zahntechnik-Cham-Mitarbeiterinnen – v.l. Theresa Handl, Zahntechnikerin in Meister-Ausbildung und Zweitplatzierte des CANDULOR Kunstzahnwerk Award 2019 mit Susanne Leopold, Fachkraft für Dentale Abrechnung.

  • Abb. 3: Lifestyle@work oder wokstyle alive – Instagram- und Facebook-Post-Foto der Zahntechnik-Cham-Mitarbeiterinnen – v.l. Theresa Handl, Zahntechnikerin in Meister-Ausbildung und Zweitplatzierte des CANDULOR Kunstzahnwerk Award 2019 mit Susanne Leopold, Fachkraft für Dentale Abrechnung.
    © Zahntechnik-Cham GmbH
Ganz klar die Sichtbarkeit bei potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir wollen hier präsent sein. Es geht primär nicht darum, mal eine schöne Arbeit zu zeigen.

Wir wollen uns authentisch nach außen präsentieren, um neue Team-Mitglieder zu finden, die zu uns passen und umgekehrt! Per Social Media zu zeigen, wer und wie wir sind, funktioniert somit nicht nur als Bewerber-Booster, sondern letztendlich auch als -filter.

Und zum Schluss: Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie wieder Zeit und Ressourcen investieren, um Ihrem Labor mittels sozialer Medien mehr Sichtbarkeit zu verleihen?

Ja, definitiv. Ehrlich gesagt hätte ich schon viel früher und intensiver damit beginnen sollen.

Das ist doch mal eine klare Empfehlung! Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zangl.


Weiterführende Angaben

* Onlinestudie: Fünf Erkenntnisse zur Internetnutzung – ZDFheute

** Die Nutzerzahlen der größten Social-Media-Dienste weltweit und in Deutschland | Kroker‘s Look @ IT (wiwo.de)

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Michael Zangl