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Die Spielpassung

Teil 7 – Metallguss und Friktion

Keine Passung herzustellen, scheint auf den ersten Blick einfacher zu sein. Gezielt „keine Passung“ ist da schon etwas schwieriger.

Placeholder – News shutterstock

Abb. 1: Prinzip des Resilienzteleskopes: Es sollte ein allseitiger Spalt bestehen, der eben keinen Kontakt zwischen Innen- und Außenkrone in der Endposition aufweist.
Abb. 1: Prinzip des Resilienzteleskopes: Es sollte ein allseitiger Spalt bestehen, der eben keinen Kontakt zwischen Innen- und Außenkrone in der Endposition aufweist.

In der DIN 7157 sind die Begriffe „Spielpassung“, „Übergangspassung“ und „Übermaßpassung“ ziemlich genau festgelegt, wenn es um die Bemaßung und Dimensionen der Passung einer Welle in einer Bohrung geht. Übertragen auf die Zahntechnik ist deshalb auch festzuhalten, dass bei einem Resilienzteleskop mit Spielpassung die Matrize (das Außenteleskop) nicht beliebig zu groß sein sollte, da auch bei dieser Konstruktionsform eine „gezielte“ Nichtpassung angestrebt wird. Dies ergibt sich aus der klinischen Aufgabe des Resilienzteleskopes. Durch die gezielte Spielpassung mit einem allseitig umlaufenden Spalt (Abb. 1) wird der – meist schon parodontal geschwächte – Pfeilerzahn etwas entlastet. Die starre Kopplung wird aufgehoben, die Prothese ist senkbarer und toleranter bei der Intrusion; bei der Ausgliederung der Prothese werden Extrusionskräfte vermieden, da weder Friktion noch Konusverkeilung vorliegen.

Zur Auslieferung sollte ein Resilienzteleskop dann gelangen, wenn die Primärkrone beim Umdrehen der Prothese problemlos ohne einen zusätzlichen Impuls aus der Sekundärkrone fällt.

Dennoch sollte eine definierte Form vorliegen, denn die Primärkrone hat weiterhin die Aufgabe einer Führungsfunktion für die Prothese. Die Freiheitsgrade sollen auf die Vertikale beschränkt sein. Dadurch kommt es auch zu einer Kippmeiderwirkung, welche die Prothese gegen Herausfallen sichert. Deshalb müssen auch hier vertikale, parallele Führungsflächen von mindestens 3 bis 4 mm vorgesehen werden (Abb. 2).

Abb. 2: Korrekte Gestaltung eines Primärteleskopes für eine Cover-Denture-Prothese: Es sind noch ausreichend hohe vertikale Führungsflächen vorhanden.
Abb. 2: Korrekte Gestaltung eines Primärteleskopes für eine Cover-Denture-Prothese: Es sind noch ausreichend hohe vertikale Führungsflächen vorhanden.
Abb. 3: Falsche Gestaltung der Primärkronen 33, 32 und 43: Die minimalen vertikalen Fräsflächen ermöglichen keine ausreichende Führungs- und Kippmeiderfunktion: Trotz vier Doppelkronen hatte die Prothese keinen Halt.
Abb. 3: Falsche Gestaltung der Primärkronen 33, 32 und 43: Die minimalen vertikalen Fräsflächen ermöglichen keine ausreichende Führungs- und Kippmeiderfunktion: Trotz vier Doppelkronen hatte die Prothese keinen Halt.

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Zu konische, manchmal sogar eiförmige Gestaltungen ohne vertikale Führungsflächen haben keine funktionssteigernde Wirkung für die Prothese (Abb. 3).

Fortsetzung – siehe Link zu Teil 8 unten.

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