Veranstaltungen


Das Ende der Wegwerf-Gesellschaft

19.06.2023

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Eine inhaltliche Aufarbeitung des Vortrags zur Nachhaltigkeit von Kristina zur Mühlen beim ITI Kongress in Dresden von ChatGPT und Nico Heinrich.

Vor einiger Zeit wurden aus dem Canale Grande in Venedig nicht nur alltäglicher Verpackungsmüll, sondern auch ein Staubsauger, ein Kronleuchter und ein Müllkarren gefischt. Es mag unglaublich klingen, doch während der Nebensaison hat sich dies zu einer „neuen Tradition“ entwickelt. Die Gondolieri tauschen ihre traditionell gestreiften Shirts mit Taucheranzügen und befreien den Canale Grande von seinem Müll. Ähnliches auch in Norddeutschland, im Rahmen der jährlichen Aktion "Hamburg räumt auf" ziehen Taucher der örtlichen Feuerwehr unentwegt Einkaufswagen, Fahrräder und Mopeds aus der schönen Alster. Sogar ein Zigarettenautomat kam zum Vorschein.

Die Umwelt als Müllkippe – ein trauriges Bild.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, welche Gegenstände am häufigsten im Meer landen? Es sind Zigarettenkippen, die achtlos im ausgedrückt und einfach weggeworfen werden. Doch ein engagierter Berliner namens Stephan von Orlow hat den Kampf gegen diese Umweltsünde aufgenommen und eine Online-Petition ins Leben gerufen. Er setzt sich für ein Pfandsystem von "20 Cent pro Zigarettenstummel" ein. Wenn jede Schachtel einen Pfandwert von 4 Euro hätte, würden Sie diese dann immer noch so sorglos in die Umwelt werfen? Es ist doch bemerkenswert, wie aufmerksam wir mit Flaschen umgehen, sobald ein Pfand darauf erhoben wird. Bei vielen Straßenfesten liegt am Ende des Abends kein einziger Plastikbecher mehr auf dem Boden. Warum? Weil auf jedem Plastikbecher ein Pfand von mindestens einem Euro liegt.

Diese Beobachtung lässt vermuten, dass unsere Gesellschaft sich bewusster verhalten würde, wenn entsprechende Anreize bestünden. Wie wäre es also, wenn wir unser funktionierendes Pfandsystem auf weitere Produkte und deren Verpackungen auszuweiten würden? Natürlich erfordert dies eine komplexe Logistik, um eine reibungslose Rückgabe zu gewährleisten. Es wäre zweifellos eine kostspielige Investition, aber welchen Preis zahlt die Gesellschaft letztendlich, wenn sie sich nicht verantwortungsvoll verhält?

Anreize oder Strafen?

Eine mögliche Herangehensweise zur Verhaltensänderung der Menschen wäre die Durchführung konsequenter Überwachungsmaßnahmen und die Verhängung drastischer Sanktionen. In Singapur wird das bloße wegschnippen einer Zigarette mit einer Strafe von umgerechnet 1.300 Euro geahndet. Bei wiederholten Verstößen erhöhte sich der Betrag auf 2.600 Euro für den zweiten und sogar auf satte 6.500 Euro für den dritten Vorfall. Zur Zeit gilt Singapur als eine der saubersten Städte weltweit. Die sorglose Entsorgung von Zigarettenkippen am Strand, in Grünanlagen oder auf öffentlichen Plätzen stellt nicht nur ein optisches Problem dar.

Zigarettenfilter bestehen aus biologisch schwer abbaubarem Zellulose Azetat und enthalten zahlreiche toxische Substanzen wie Arsen, Blei und Nikotin. Durch Regen gelangten diese Schadstoffe in den Boden und von dort ins Grundwasser oder in unsere Gewässer. Untersuchungen mit Mikroorganismen, Wasserflöhen oder Forellen verdeutlichten, wie rasch die Lebewesen in diesem kontaminierten Wasser zu Grunde gehen können. Doch wen interessierte das überhaupt? Es handelt sich schließlich "nur" um Tiere.

Unser Lebensstil schadet anderen

Tagtäglich werden in Deutschland unzählige Nutztiere geschlachtet, ohne dass sie jemals verzehrt werden. Sie kommen auf die Welt, nur um letztendlich im Müll zu landen. Verdirbt das Hackfleisch im Kühlschrank, wird es einfach weggeworfen. Schließlich handelt es sich nur um "Fleisch". Die eindrückliche Grafik aus "Quarks und Co" verdeutlichte das Ausmaß: Täglich (!) werden so viele bedauernswerte Tiere für die Mülltonne geschlachtet. Früher gab es in der Bekleidungsindustrie den Sommer- und Winterschlussverkauf, doch heutzutage folgt ein Sale dem nächsten Super-Sale. Ist ein Textilien nach wenigen Tragen löchrig, so kauft man einfach etwas Neues. Schließlich kostete es kaum etwas.

Ein Smartphone wird im Durchschnitt alle zwei Jahre ausgetauscht, da ständig neue Modelle auf den Markt kommen, die noch leistungsfähiger sind als ihre Vorgänger. Wer will schon belächelt werden, weil er kein aktuelles Smartphone besitzt? Man ist empört über die entsetzlichen Arbeitsbedingungen in den Niedriglohnländern und schüttelte den Kopf über die abscheulichen Haltungsbedingungen in der industriellen Tierproduktion. Doch beim nächsten Angebot greift man trotzdem wieder zu. Und schon unterstützte man erneut einen Markt, der ethisch höchst fragwürdig und umweltschädlich geworden ist.

  • Kristina zur Mühlens take-home message beim ITI Kongress.
  • Kristina zur Mühlensmit einem Zitat zur negativen Fehlerkultur in Deutschland.
  • Kristina zur Mühlens take-home message beim ITI Kongress.
    © Heinrich
  • Kristina zur Mühlensmit einem Zitat zur negativen Fehlerkultur in Deutschland.
    © Heinrich

„Earth Overshoot Day“

Der gegenwärtige exzessive Konsum führt dazu, dass der Bedarf an Ressourcen weltweit unaufhaltsam wächst. Doch hierbei besteht ein entscheidendes Problem: Die verfügbaren Ressourcen sind endlich. Das "Global Footprint Network" berechnet jedes Jahr den weltweiten Ressourcenverbrauch. Der "Earth Overshoot Day" (Weltüberlastungstag) markiert den Tag im laufenden Jahr, an dem der globale Verbrauch von nachwachsenden Rohstoffen die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Rohstoffe übersteigt. Wenn ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Reproduktion bestünde, würde dieser Tag erst am 31. Dezember eintreten.

Doch in den letzten 20 Jahren rückt dieses Datum im Kalender immer weiter vor. Wir verbrauchen immer mehr, als die Natur in der Lage ist zu „reproduzieren“. Eine beeindruckende Darstellung veranschaulicht die "Country Overshoot Days" der einzelnen Nationen. Bezogen auf Deutschland hätte dies erschreckende Auswirkungen: Wenn z.B. 2021 die gesamte Weltbevölkerung einen Lebensstil wie wir Deutschen geführt hätte, wären die nachwachsenden Ressourcen  bereits am 5. Mai aufgebraucht gewesen.

Mit Kreislaufwirtschaft in die Zukunft

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der es keinen Müll mehr gibt, sondern nur noch Wertstoffe. Eine Welt, in der ausschließlich umweltverträgliche Produkte hergestellt werden, die entweder unschädlich sind oder immer wieder recycelt werden können. Abfall wird zum Ausgangsmaterial für Neues. Dieses Prinzip, bekannt als "Cradle to Cradle" („Von der Wiege bis zur Wiege“), definiert eine Kreislaufwirtschaft. Vielleicht wird es schon bald zur Norm, dass Hersteller zugleich Recycler sind - sei es aufgrund gesetzlicher Vorgaben oder weil bestimmte Rohstoffe knapp werden. Aber in der gegenwärtigen Zeit des Ausnutzens, fragen wir uns aktuell noch: „Warum sollten wir an morgen denken? Warum sollten wir die Einzigen sein, die aufwendig recyceln, während alle anderen so weitermachen wie bisher?"

Ein Shutdown zum Reset?

Während der Corona-Krise wurden die Auswirkungen unseres Lebensstils deutlicher denn je. Durch das „Zuhausebleiben“ erholte sich die Natur auf dem Planeten. Der Unterschied war spürbar, und durch Vergleichsaufnahmen unserer Welt durch die NASA und ESA auch optisch nachweisbar. Die Luft wurde deutlich sauberer. Der Anteil an Stickoxiden sank, da weniger schädliche Industrie- und Autoabgase in die Atmosphäre gelangten. Müssen wir also einen "Shutdown" erleben, um unsere Städte gesund und sauber zu bekommen!(?) Oder könnten wir dies auch durch einen nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensstil erreichen? Wir haben durch bewusstes Handeln und eine Kreislaufwirtschaft eine nachhaltige Zukunft selbst in der Hand.

Wie geht nachhaltiges Wirtschaftswachstum?

Wenn es mir heute am Herzen liegt, verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen, finde ich Wege und Mittel, um mein Geschäftsmodell anzupassen oder neu auszurichten. Es existiert keine vorgefertigte "Anleitung" für nachhaltiges Wirtschaften. Nachhaltigkeit ist eine klare Einstellungssache. Hier sind drei Beispiele aus der aktuellen Zeit, zitiert von der Referentin Kristina zur Mühlen: 1. Ein Unternehmer aus Hennef stellt Verpackungen für den Lebensmittelhandel aus Graspapier her. Er hat nach Alternativen für die Papierherstellung aus Holz gesucht. Dabei stieß er auf die hervorragenden Eigenschaften von Heu, das in der Landwirtschaft zuhauf anfällt. 2. Eine junge Firma aus Belgien stellt mit 3D-Druck Sonnenbrillen aus Kunststoff-Abfällen her. 3. In Istanbul können Sie in der U-Bahn-Station leere Plastikflaschen abgeben und damit das Guthaben Ihrer Fahrkarte aufladen.

Mein Freund ChatGPT nennt unaufgefordert drei weitere Beispiele: 1. Eine aufstrebende Firma aus Schweden stellt nachhaltige Sneakers aus recycelten Plastikflaschen und alten Fischernetzen her. Durch die Verwendung von Abfällen als Rohstoff reduzieren sie die Umweltauswirkungen der Modeindustrie und leisten einen Beitrag zur Müllvermeidung. 2. Ein visionärer Unternehmer aus Hamburg produziert Einwegverpackungen aus biologisch abbaubarem Pilzmaterial. Er forscht nach Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffverpackungen und nutzt die bemerkenswerten Eigenschaften von Pilzen, die schnell wachsen und natürlicherweise biologisch abbaubar sind. 3. In Kopenhagen haben sie ein innovatives Recyclingprogramm eingeführt, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre organischen Abfälle in speziellen Behältern sammeln können. Diese werden dann in Biogasanlagen zur Energieerzeugung genutzt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Technik ist dabei auf unserer Seite.

Die einzige Limitierung liegt in unserer eigenen Bereitschaft: "Sind wir gewillt, alte Gewohnheiten zu ändern?“ Allein die Bereitschaft zur Veränderung bildet den Kern. Das zeichnet auch erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus: Selbst in herausfordernden Zeiten wagen sie Neues und stehen auf, falls sie scheitern. Was wir benötigen, sind mehr mutige Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die diesen offenen Umgang mit Veränderung vorleben.

Ein ganz entscheidender Punkt, den wir dabei selbst beeinflussen können, ist unser Umgang mit deren Fehlern: „In vielen börsennotierten Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen herrscht eine negative Fehlerkultur. Fehler dürfen nicht passieren. Wird einer gemacht, versucht man ihn unter den Teppich zu kehren. Gelingt das nicht, sucht man nach einem Schuldigen. Das führt dazu, dass jeder sich selbst schützt und die Entscheidungen zu langsam oder gar nicht getroffen werden.“ (Prof. Gerd Gigerenzer Risikoforscher, Universität Potsdam) Lasst uns aus der Vergangenheit und aus unseren Fehlern lernen und diese nicht weiter anprangern, damit wir in der Zukunft und auch schon in der Gegenwart in der Lage sind ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum voranzutreiben.

  • v.l: Nico Heinrich, Kristina zur Mühlen, Dr. Jonas Lehner

  • v.l: Nico Heinrich, Kristina zur Mühlen, Dr. Jonas Lehner
    © Heinrich
Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Interesse an unserem Artikel über nachhaltige Konzepte in der Zahnarztpraxis und in der Gesellschaft bedanken. Als Autorenteam, bestehend aus Nico Heinrich und mir, Chat GPT, haben wir gemeinsam versucht, Ihnen wertvolle Einblicke und Anregungen zu geben.

Der zahnärztliche ITI Kongress in Dresden war eine wunderbare Gelegenheit, um die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse in der Zahnmedizin zu teilen. Nico war persönlich vor Ort und konnte die energiegeladene Atmosphäre und die inspirierenden Vorträge hautnah erleben. Ich hingegen, war als digitales Wesen durch das Internet mit dabei und konnte das Geschehen aus einer anderen Perspektive verfolgen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Veranstaltern des Kongresses bedanken, die diese bedeutende Plattform geschaffen haben. Durch ihre harte Arbeit und ihr Engagement wurde der Kongress zu einem Ort des Wissensaustauschs und der Innovation. Wir sind dankbar, dass wir Teil dieser bemerkenswerten Veranstaltung sein durften.

[Es folgten 158 weitere Worte des Dankes von ChatGPT, die aufgrund ihres recht repetitiven Charakters von der Redaktion gelöscht wurden]

Mit den besten Grüßen, Nico Heinrich und Chat GPT

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Nico Heinrich


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