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Nachbericht zu exocad Insights in Darmstadt

Die digitale Zukunft ist offen

Ob Island, China, Russland, die USA, Chile oder Australien – aus mehr als 40 Ländern weltweit kamen 570 Teilnehmer am 19. und 20. November 2018 zu exocad Insights, dem globalen und ruckzuck ausverkauften Kongress für Zahntechniker und Zahnärzte des Software-Herstellers exocad in Darmstadt. Digitale Experten aus dem In- und Ausland vermittelten den Teilnehmern in vielseitigen Vorträgen umfassendes Wissen, um digitale Arbeitsabläufe auf Basis der offenen Plattform-Architektur von exocad noch effektiver gestalten zu können.

Das Auditorium im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium. Die Kongresssprache war Englisch mit Simultanübersetzungen in Deutsch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch. Susanne Wolf
Das Auditorium im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium. Die Kongresssprache war Englisch mit Simultanübersetzungen in Deutsch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch.
Das Auditorium im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium. Die Kongresssprache war Englisch mit Simultanübersetzungen in Deutsch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch.

„Your freedom is our passion“ – der neue Claim bringt die Unternehmensphilosophie auf den Punkt: exocad steht wie kein anderes dentales Software-Unternehmen für eine offene Plattformlösung, die als verbindendes Element den uneingeschränkten Zugang zu zukunftssicheren Technologien garantiert. „Was unsere Software-Plattform einzigartig macht, ist die nahtlose und flexible Integration mit zahlreichen verschiedenen 3D-Scannern, Fräsmaschinen und Druckern von führenden Herstellern“, sagt Maik Gerth (CTO von exocad) und weiter: „Dieser Ansatz macht unsere Software-Produkte zukunftssicher, indem wir den Zugang zu den neuesten und innovativsten Geräten von verschiedenen Anbietern auf dem freien Markt sicherstellen.“ Der absolute Vorteil: „Wenn Anwender Änderungen an ihren Workflows, ihrer Ausrüstung oder ihren Diensten vornehmen möchten, lässt sich die Anbindung unserer Software daran anpassen. Die Basis dafür ist die offene Architektur der Software-Plattform von exocad.“

Vom Spin-off zum Global Player

Novica Savic (CCO exocad) eröffnete den Kongress am Montagnachmittag unter großem Applaus mit einer rasanten Film-Reise durch die Büros der Mitarbeiter in Darmstadt. Anschließend gab Tillmann Steinbrecher (CEO exocad) einen Überblick über die Unternehmensgeschichte. exocad wurde 2010 als Spin-off aus dem Fraunhofer Institut gegründet, heute vertreibt das Unternehmen als klassischer OEM-Hersteller (Original Equipment Manufacturer) seine Software-Lösungen für Anwender digitaler Technologien in Laboren und Praxen über mehr als 130 starke Partner – in über 120 Ländern weltweit. Neben dem Hauptsitz in Darmstadt gibt es weitere Standorte in den USA, Großbritannien, Hongkong und Luxemburg.

Die Software: für Neueinsteiger und Experten

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Eröffnet wurde der Vortragsteil von Larry Bodony, Präsident von exocad Amerika (Abb. 1), mit einem Überblick über die wichtigsten Software-Lösungen (Abb. 2) und deren Einsatzgebiete: Bedeutendstes Produkt für das Dentallabor ist DentalCAD; die benutzerfreundliche und intuitiv bedienbare CAD-Software wurde in enger Zusammenarbeit mit Zahntechnikern entwickelt und deckt eine Vielzahl möglicher Indikationen ab, allein das aktuelle Update „2.2 Valletta“ beinhaltet mehr als 30 neue Features und über 130 Verbesserungen bereits bestehender Funktionalitäten. ChairsideCAD hingegen unterstützt Zahnärzte, Inlays, Onlays, Kronen, Veneers, Brücken und Pontics direkt am Behandlungsplatz zu gestalten und fertigen.

Abb. 1: V. l.: Larry Bodony, Novica Savic, Uli Hauschild, Tillmann Steinbrecher, Michael Anger, Waldo Zarco Nosti und Dr. Henning Beck. exocad
Abb. 1: V. l.: Larry Bodony, Novica Savic, Uli Hauschild, Tillmann Steinbrecher, Michael Anger, Waldo Zarco Nosti und Dr. Henning Beck.
Abb. 2: Der exocad-Workflow. exocad
Abb. 2: Der exocad-Workflow.

exoplan ist eine leistungsstarke und schnell arbeitende Software für die virtuelle Implantatplanung. Auf dem Kongress in Darmstadt fiel der Startschuss für die Verfügbarkeit des neuen Moduls Guide Creator, dieses ermöglicht eine individuelle Gestaltung von Bohrschablonen, die anschließend entweder im Labor, in einem externen Fräszentrum oder in der Praxis hergestellt werden können.

Außerdem sorgt für den schnellen, effektiven und sicheren Datenaustausch im kompletten Workflow der exocad-Anwender die Plattform dentalshare. Alle Software-Lösungen sind für Neueinsteiger geeignet und bieten gleichzeitig einen Expertenmodus.

„exocad experts“ weltweit

Der folgende Referent, Waldo Zarco Nosti, ist Inhaber eines Dentallabors in Algeciras (Spanien) und Gründer der Community „exocad experts“ auf Facebook, in der sich mittlerweile mehr als 30.000 Mitglieder über die Anwendung sowie Tipps und Tricks rund um die exocad-Softwares austauschen. Als exocad-Beta-Tester gab Nosti in seinem Vortrag anhand erfolgreich gelöster Patientenfälle Einblicke in die Funktionen des zum baldigen Release geplanten Moduls Smile Creator für die Gestaltung eines ästhetischen Lächelns.

Uli Hauschild, Vizepräsident der Digital Dentistry Society, betreibt ein Dentallabor im italienischen Sanremo. Er ist ein begeisterter Tester bzw. Anwender von exoplan, da ihm diese Software eine exakte digitale Implantat(voraus-)planung ermöglicht, was er anschaulich step-by-step mittels aktueller Patientenfälle demonstrierte. Seine Take-home-Message: Der digitale Workflow ist nur eine Kopie von dem, was der Zahntechniker früher mit seinen eigenen Händen geschaffen hat. Aber man darf dabei nie vergessen: Der Computer denkt nicht für seinen Nutzer!

Vorteil vs. Wert

Der nächste Referent, Michael Anger, ist Inhaber eines Dentallabors sowie Fräszentrums in Remagen und Betreiber der E-Learning-Plattform dentalligent.de. Sein Spezial- und Lieblingsgebiet ist die Teilprothetik und aus diesem Grund stellte er die Anwendung von PartialCAD für die Gestaltung hochwertiger Modellgussprothesen vor (als Add-on-Modul oder Stand-alone-Version erhältlich). Für ihn sprechen für die Digitalisierung im Labor nicht nur die Möglichkeit, schneller, wirtschaftlicher und präziser zu produzieren, sondern auch der fehlende Nachwuchs und der Fachkräftemangel genauso wie die Freiheit, jede dentale Problemstellung erfolgreich zu lösen – unabhängig davon, was der Kunde liefert (z.B. eine analoge oder digitale Abformung) oder fordert.

Dr. Jan Hajtó ist ein international anerkannter Spezialist für ästhetische und funktionelle Zahnheilkunde mit eigener Praxis in München. Als Vorteil der Digitalisierung sieht er, dass das Fachwissen aus den Köpfen der Zahntechniker und Zahnärzte in die Software-Systeme wandert und dort dauerhaft, d. h. auch für nachfolgende Generationen, gespeichert bleibt. Bei Neuanschaffung von Hard- oder Software empfiehlt er abzuwägen, ob diese dem Labor oder der Praxis nur einen Vorteil oder einen echten (Mehr-)Wert bringt. Wichtige Faktoren zur Einschätzung sind (mehr) Zeit, (mehr) Geld und eine Verbesserung entweder des Endproduktes, des Services oder der Qualität.

Für den inzwischen in der Branche traditionellen „Blick über den dentalen Tellerrand“ sorgte als Abschluss des ersten Kongresstages der Vortrag von Dr. Henning Beck (Frankfurt am Main). Der Hirnforscher und Buchautor (u. a. „Irren ist nützlich!“ Warum die Schwächen des Gehirns unsere Stärken sind [Verlag: Goldmann]) erläuterte mit viel Witz und Charme die Funktionsweise der „fehlerhaftesten und gleichzeitig innovativsten Struktur überhaupt auf der Welt: dem Gehirn“ und gab Antwort auf die Frage: „Gehirn vs. künstliche Intelligenz: Wer behält die Oberhand?“.

Im Anschluss hieß es „Bahn frei!“ für einen entspannenden Abend mit Live-Musik, gutem Essen und Netzwerken in internationaler Atmosphäre.

Die Anwendungspraxis im Detail

Abb. 3: Vertiefende „Partner Session“ von Amann Girrbach zum Thema digitale Totalprothetik. Susanne Wolf
Abb. 3: Vertiefende „Partner Session“ von Amann Girrbach zum Thema digitale Totalprothetik.

Der Vormittag des zweiten Kongresstages stand ganz im Zeichen des praktischen Software-Einsatzes in Kombination mit den Technologien der exocad-Partner Amann Girrbach, Align, Medit, Shining 3D, CIM System, Elos Medtech, imes-icore, Nobil-Metal und smart optics. Für vertiefende Einblicke, wie sich z.B. 3D-Drucker, Intraoralscanner oder ganze Verfahren wie etwa das Ceramill Full Denture System zur Herstellung von Totalprothesen in den digitalen Workflow integrieren lassen, konnten die Teilnehmer fünf aus insgesamt neun 30-minütigen Shows auswählen und besuchen (Abb. 3).

Am Nachmittag standen die „clinical sessions“ mit den renommierten Experten Dr. Ingo Baresel (Präsident der Deutschen Gesellschaft für digitale orale Abformung, Cadolzburg), Dr. Paul Weigl (Frankfurt am Main), Dr. Anoop Maini (Großbritannien) und Dr. Armen Mirzayan (USA) auf dem Programm. Sie zeigten u.a. die Unterschiede zwischen Intraoralscannern auf, gaben Kriterien für eine präzise Abformung an die Hand und wagten den Blick in die Zukunft der digitalen Zahnheilkunde. Parallel dazu präsentierten exocad-Mitarbeiter (Abb. 4) Features und die Vorgehensweise der Programme exoplan, DentalCAD und PartialCAD anhand realer Patientenfälle.

Abb. 4: Die Mitarbeiter von exocad waren vor Ort jederzeit für Fragen offen und gaben in verschiedenen Software-Sessions vertiefende Einblicke in die Software-Anwendung. exocad
Abb. 4: Die Mitarbeiter von exocad waren vor Ort jederzeit für Fragen offen und gaben in verschiedenen Software-Sessions vertiefende Einblicke in die Software-Anwendung.
Abb. 5: Absoluter 3D-Druck-Experte im dentalen Bereich: der Schweizer Vanik Kaufmann-Jinoian. Susanne Wolf
Abb. 5: Absoluter 3D-Druck-Experte im dentalen Bereich: der Schweizer Vanik Kaufmann-Jinoian.

„Yes we CAD!“ Im anschließenden Abschlussvortrag des Kongresses beschrieb Vanik Kaufmann-Jinoian, Inhaber eines Dentallabors in Liestal (Schweiz), Mythen und Wirklichkeit des dentalen 3D-Drucks und berichtete von seinem „dentalen Glücksgefühl“ bei dieser Technologie (Abb. 5). Als Nutzer der ersten Stunde und aus seiner langjährigen Erfahrung heraus gab er dem Auditorium neben der Empfehlung für die Verwendung eines DLP-Geräts (Digital Light Processing) u. a. folgende Kriterien für den 3D-Drucker-Kauf an die Hand:

  • Offenes System, um eigene Druckeinstellungen zu definieren
  • Druckereigene Software zur Druckvorbereitung bzw. ggf. Korrektur der erhaltenen Daten
  • Folgekosten im Blick behalten: Welche Verschleißteile können ohne großen Aufwand und kostengünstig selber ausgetauscht werden?
  • Zeitfaktor beim Drucken (Stunden vs. Minuten)
  • Unterstützung durch Hersteller/Anbieter: Gibt es eine Support-Hotline?
  • XY-Genauigkeit max. 100 ?m (hängt mit der Größe des Objektträgers zusammen)
  • Lichtquelle: 385 nm
  • Gibt es Schulungs- und Fortbildungsangebote?

Abb. 6: In der Industrieausstellung konnten sich Interessierte über die exocad-Partnerunternehmen und deren Angebote informieren. Susanne Wolf
Abb. 6: In der Industrieausstellung konnten sich Interessierte über die exocad-Partnerunternehmen und deren Angebote informieren.

Begleitet wurden die beiden Kongresstage von einer Industrieausstellung. Insgesamt 24 exocad-Partner stellten sich und ihr Produktportfolio vor (Abb. 6). Auch der gute Zweck kam nicht zu kurz: Den Erlös aus dem Verkauf von T-Shirts mit der Aufschrift „Keep calm and CAD on“ oder „Yes we CAD!“ in den Unternehmensfarben spendete exocad der italienischen Hilfsorganisation „Overland for smile“, insgesamt kamen 3.330 Euro zusammen, die von exocad auf 5.000 Euro aufgerundet wurden. Für den unvergesslichen Kongressbesuch stand außerdem eine Fotobox bereit.

Save the date

Im nächsten Jahr, zum 10-jährigen Firmenjubiläum, trifft sich die globale Anwenderbasis wieder, zum nächsten Kongress unter dem Motto „exocad Insights“ am 12. und 13. März 2020. 

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