ZahntechnikPlus … was 2022 fehlte, wird 24 nachgeholt

Ich möchte dem VDZI und der Fachgesellschaft für Zahntechnik ein großes Kompliment aussprechen. Die ZahntechnikPlus 2022 in Verbindung mit dem Expertise-Kongress hat konzeptionell und inhaltlich alles in den Schatten gestellt, was ich in der zahntechnischen Kongresslandschaft gesehen habe.
Doch auf den Bühnen und in den Workshops wurde zwischen den Zeilen – mal laut, mal leise – immer wieder eine Themenwelt angesprochen, welche im Programmheft keinen Platz fand. Während Ralf Suckert, der Generalsekretär der Fachgesellschaft Zahntechnik, in seinem großartigen Abschlussvortrag das Wort „Tarif“ auf eine Folie brachte, gab Klaus Müterthies mit einem Augenzwinkern zu verstehen: „Wenn ihr euch das nächste Mal fragt, warum ihr nicht mehr Geld bekommt, dann fragt euch lieber, warum ihr so viel Keramikmasse verschwendet!“ Mit noch mehr Augenzwinkern reflektierte Maki Tolomenis seine persönliche Entwicklung als Keramiker: „Wenn ihr nicht weiterkommt, dann müsst ihr euch eben hochkündigen!“
Michael Zangl, Geschäftsführer von Zahntechnik-Cham, wurde da schon präziser und stellte die Kommunikation mit dem Personal als besonders wichtig dar: „Nicht nur unseren Kunden oder Praxispartnern müssen wir zuhören, sondern vor allem unseren Mitarbeitern!“ Unternehmensberater Hans-Gerd Hebinck ging in der Themenwelt „Zukunft Unternehmensnachfolge“ in einer ungewöhnlichen Art auf das Thema Personalkosten ein: „Kümmern Sie sich darum, dass bei Ihren Mitarbeitern am Ende des Monats eine 3 vorne steht …“ (Anmerkung der Redaktion: 3.000 Euro Monatsgehalt)
Fazit
Diese und viele weitere Statements aus den Workshops und Vorträgen lassen für mich nur einen Schluss zu: Das Thema PERSONAL war 2022 präsent trotz fehlender Themenwelt! Da aus dem aktuellen Fachkräfteengpass kein gravierender Fachkräftemangel werden darf, bringt der VDZI für 2024 mehr Mut auf und etabliert am 03. und 04. Mai die Themenwelt PERSONAL.
Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Vorstoß in unbekannte Gefilde keine Spielwiese für Selbstdarsteller bzw. kein Subventionsprogramm für die Beraterszene wird. Stattdessen wäre der VDZI gut beraten, eine professionelle Kooperation mit einer Hochschule einzugehen und somit auf universitäres Wissen und die damit verbundene Evidenz zu setzen.
Hoffnungsvolle Grüße, Nico Heinrich
(Projektleiter Personal / HR-Freelancer)