Ade – ’s war schee

Vorbei die IDS 2023, verstrichen die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag – in den 5 Messetagen vom 14. bis 18. März 2023 besuchten rund 120.000 Menschen aus 162 Ländern die Dental-Leitmesse zu Köln und so wurde das Jubiläum gebührend begangen.
Die Grundstimmung war positiv, die Atmosphäre geschäftig, die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zentral. Entsprechend kann man die IDS virtuell auch weiterhin besuchen – auf der digitalen Eventplattform IDSconnect. Zu den Publikumsmagneten der physischen Messe aus dem Bereich Zahntechnik zählten unter anderem die Live-Vorführungen zu den vielfältigen Keramiksystemen, die unzählige Materialien im unmittelbaren Einsatz vergleichbar machten.
Neue Geräte im Bereich 3D-Druck, Laborscanner und Fräsmaschinen wurden vorgestellt und so manches Ausstellerunternehmen wartete mit besonderen Demonstrationen und Angeboten auf. Beispiele und Impressionen folgen …
vhf mit Weltpremiere
Mit der Enthüllung der E3 in Köln hat die vhf camfacture AG ihre EASE CLASS komplettiert. Die E3 ist eine sehr kompakte Fräsmaschine, die speziell für das Austrennen verschiedenster Formen von Tiefziehschienen wie Alignern, Aufbissschienen, Knirscherschienen und weiteren Varianten bis hin zum Sportmundschutz entwickelt wurde.
Ein weiteres neues vhf-Gerät stellt die E5 Trockenfräsmaschine für Ronden dar. Diese vollständig druckluftfreie 5-Achs-Fräsmaschine für die digitale Zahntechnik feierte ihre Premiere im Februar auf der AEEDC in Dubai.
Ivoclar stellte Lösung für simultanen OK-/UK-Modellscan vor
Ivoclar präsentierte mit dem PrograScan® PS7 seinen ersten High-End-Laborscanner, der simultan Ober- und Unterkiefermodelle scannen kann – vollautomatisch in einem einzigen Vorgang. Der neue PrograScan® PS7 ist vor allem für Dentallabore mit erhöhtem Produktionsvolumen geeignet.
Der Scanner verfügt über 2 Scan-Teller, 2 Kameras und weist eine Genauigkeit von 5 μm (ISO 12836) auf. Die Scangeschwindigkeit für OK-/UK-Modelle liegt bei 10 Sekunden, für Abformungen bei 45 Sekunden.
GC zeigte neuen Laborscanner
GC stellte auf der IDS seinen neuen Aadva Lab Scanner 3 vor – in schickem schwarzem Design und mit Touchscreen sowie KI-basierter Objekterkennung. Mit dieser identifiziert der Scanner das eingelegte Objekt und nimmt automatisch die notwendigen Anpassungen für einen optimalen Scan vor.
Außerdem verfügt er über 2 hochauflösende Kameras und einen 3D-Sensor zur Datenerfassung und weist eine sehr hohe Genauigkeit von 4 μm (ISO 12836) auf. Die Scanzeit für einen kompletten Zahnbogen (gemessen bei deaktivierter Farbfunktion) beträgt 12 Sekunden.
Shera mit Produkten und Workflows für die Modellherstellung
Bei Shera drehte sich in Köln alles um die perfekte Modellherstellung – sowohl im digitalen als auch im analogen Workflow. Besonderer Publikumsmagnet war die Software Sheraeasymodel, die es ermöglicht, einfach und schnell exzellente Modelle für den 3D-Druck zu designen – was man vor Ort auch direkt demonstrierte.
Außerdem ein Highlight: der neue 3D-Druckkunststoff Sheraprint-model aesthetic red. Kombiniert mit der bekannten Stumpfgeometrie Sheraprint-cone lassen sich damit ganze Kiefer mit herausnehmbaren Stümpfen drucken, die zudem die Farbsituation im Mund simulieren.
Auch hielt Shera Antworten auf weiterführende Fragen bereit, etwa dazu, wie das gedruckte Modell sauber in den Artikulator hinein und hinaus gebracht werden kann oder wie gedruckte Kunststoffmodelle einfach zu isolieren sind. Abgerundet wurde der Auftritt durch spannende Fachvorträge und die Möglichkeit, Anwender direkt zu befragen. Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei Shera.
Zirkonzahn stellte zahlreiche Neuentwicklungen vor
Neben der Vorstellung diverser Produkte, gewährte Zirkonzahn auf der IDS Einblick in die Unternehmens-Philosophie und das breite zahntechnische Know-how. Highlight am Stand war das neue Fräsgerät M6 Blank Changer mit vollautomatischer Blankwechselfunktion und einem Magazin für bis zu 16 Blanks (upgradebar).
Zur Erweiterung des digitalen Workflows wurde das 3D-Drucksystem P4000 vorgestellt, welches aus dem 3D-Drucker P4000, der Aushärtungslampe L300 sowie der Software Zirkonzahn.Slicer besteht und ideal mit dem Kunststoff Printer Resin Waterbased Beige kombinierbar ist. Eine weitere Neuerung stellten die JawAligner für das gipsfreie Einartikulieren dar. Auch überzeugten der Intraoralscanner Detection Eye mit seiner hohen Präzision und Geschwindigkeit, die Vielfalt an implantatprothetischen Komponenten für über 140 Systeme und die Lösungen zur digitale Patientenanalyse.
Rapid Shape präsentierte neues Nachbelichtungsgerät
Rapid Shape zeigte auf der IDS das Nachbelichtungsgerät RS cure XL, das sich nahtlos in den validierten Workflow zur Nachhärtung zahlreicher und großer Druckobjekte einfügt. Bei der Verwendung wird kein Gas benötigt. Das RS cure XL ist eine sinnige Ergänzung zu den vollautomatischen 3D-Druckern D50+ und D100+ des Unternehmens und lässt sich an die große Produktionslinie „RS inline“ anfügen.
Durch die bewährte 360°-Belichtung und die moderne Vakuumtechnologie lassen sich kurze Nachbelichtungszeiten bei hoher Qualität erreichen. Eine intelligente Verknüpfung ermöglicht die Kommunikation zwischen 3D-Drucker und Nachbearbeitungsgerät, wodurch die Voreinstellungen automatisch ausgewählt werden.
Zentral bei Formlabs: vereinfachen und beschleunigen
Formlabs Dental präsentierte auf der IDS erstmals den Arbeitsbereich PreForm Dental, neue PreForm-Integrationen mit intraoralen Scannern, die Funktion Zahnbogen-Schnelldruck, Form Auto und Temporary CB Resin. Mit der Software PreForm Dental lassen sich 3D-Druckvorgänge einfach und effizient einrichten, verwalten und überwachen. Die neue PreForm-Integration mit 3Shape Produce ermöglicht es, mit verschiedenen 3Shape-Apps (z.B. Splint Studio, Implant Studio, Model Maker) nahtlos zu entwerfen und zu drucken.
Mit dem Zahnbogen-Schnelldruck lassen sich 8 Bögen in 20 Minuten drucken. Beim Form Auto handelt es sich um eine Hardware-Erweiterung für 3D-Drucker des Typs Form 3B/3B+.
Er entfernt fertige Teile automatisch von der Build Platform 2 und startet den nächsten Druck ohne manuellen Eingriff. Beim Temporary CB Resin handelt es sich um ein zahnfarbenes Harz im Farbton Bleach, das gemeinsam mit Bego entwickelt wurde.
Heimerle + Meule mit 3D-Desktop-Drucker für Eldy Plus
Seit einigen Jahren vertreibt Heimerle + Meule sehr erfolgreich die Eldy Plus®-Materialien am Markt. Diese konnten bisher nur als Material zum Fräsen angeboten werden. Doch das änderte sich mit dem neuen Drucker FilaPrintM, der seit Ende 2022 auf dem Markt ist und daher auf der IDS für kontinuierlichen Publikumszustrom sorgte.
Mit dem Gerät lässt sich unter anderem auch das Eldy Plus®-Material in allen Farbvariationen und spezifischen Indikationen drucken. Außerdem besticht der FilaPrintM u.a. durch Drive Belt für unterbrechungsfreies Drucken, integrierte Kamera, die mittels Cloud-Lösung eine Überwachung des Druckvorganges von zu Hause aus ermöglicht, sowie Zweifach-Düsen, mit denen ein Zwei-Farben-Druck in einem Arbeitsschritt möglich ist.
DETAX – im Crashtest
Auf der IDS beeindruckte DETAX durch seine große Materialvielfalt und sein umfassend MDR-zertifiziertes Produktportfolio. Mit FREEPRINT® wurde eine einzigartige Produktlinie mit über 35 Hochleistungspolymeren für den dentalen 3D-Druck präsentiert. FREEPRINT® CROWN stellt das neueste Produkt des Experten für medizinische 3D-Druckmaterialien dar.
Das keramisch gefüllte Komposit eignet sich für permanente Kronen, Prothesenzähne und langzeitprovisorische Brücken und wird in 8 naturästhetischen Shades angeboten. Ein weiteres Highlight am Stand waren die Crashtest-Stationen zur direkten Überprüfung der Materialeigenschaften von FREEPRINT® SPLINTMASTER und FREEPRINT® DENTURE IMPACT.
Aus ersterem Material hergestellte flexible Schienen durften mit schwergewichtigen Fallelementen malträtiert werden, während man die Prothesen aus FREEPRINT® DENTURE IMPACT beim Aufprall aus etwa 1,60 m Höhe auf den Fliesenboden beobachten konnte – selbstverständlich ohne dass diese Schaden nahmen. Von der 36-monatigen Premiumhaltbarkeit abgesehen, waren die DETAX Druckkunststoffe auch durch die Optik ein Publikumsmagnet: Jedes Material ist durch eine eigene Farbe gekennzeichnet – auch am Deckel. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist zudem praktisch im Laboralltag.
bredent group punktete mit Serie an Produktneuheiten
Für den Bereich der Prothetik präsentierte bredent Luxor Z, das visio. lign System, das crea.lign System, BioniCut Snap, uni.lign base und brePRINT. Die Fräsmaschinen DC1 PRO und die DC7 PRO sowie der optische digitale Teleskop-Workflow Eagle Eye rundeten neben den Neuheiten aus dem Bereich der Implantologie (Bone Growth Concept, SKY fast&fixed, white SKY und RevoCone) die Serie an Produktneuheiten ab. Mit zahlreichen Live-Vorstellungen, Expert Roundtables und Produktpräsentationen zog der Messestand von bredent das IDS-Publikum fraglos an und überzeugte mit den vorgestellten Systemerweiterungen und Innovationen im digitalen Bereich.
Dentaurum lässt Bäume pflanzen
Eine besonders schöne IDS-Aktion im Kontext der Nachhaltigkeit hat sich in diesem Jahr Dentaurum einfallen lassen. Für jeden neu geschlossenen Kontakt auf der Messe verpflichtete sich das ohnehin bereits seit Jahren umweltbewusst agierende Unternehmen einen Baum zu pflanzen. Dazu galt es lediglich ein Kärtchen auszufüllen.
Darüber hinaus trat Dentaurum mit seinen bewährten Lösungen in gewohnter Stärke in Köln auf – wie etwa mit dem smarten Gesamtkonzept ceraMotionZ für Vollkeramik oder den tioLogic-Produkten rund um die Guided Surgery und den CAD/CAM-Workflow. Ein besonderes Publikumshighlight stellten außerdem die Live-Vorführungen an verschiedenen Stationen seitlich des Hauptstandes dar.
Dental Direkt demonstrierte Transparenz und Qualität im individuellen VR-Rundgang
Auf der IDS hat Dental Direkt, Europas größter Hersteller von dentalem Zirkonoxid, Nägel mit Köpfen gemacht und seine „gläserne Produktion“ mitgebracht – ein Riesenerfolg. Mittels VR-Brillen lernten Interessierte jeden einzelnen Schritt des Herstellungsprozesses kennen – vom Rohpulver bis zur edlen Hochleistungskeramik „Made in Germany“. So wurde auch klar, wie sich Dental Direkt gleich 2 Ästhetik-Linien „leisten“ kann: die gelblich-warme der cube-Zirkonoxide (DD cubeX²® ML und DD cub ONE® ML) und die bläulich-kalte der Nacera® Pearl Natural.
Möglich machen es 4 vollautomatisierte CNC-Drehanlagen mit Roboterarm zur automatischen Vermessung der abgedrehten Rohlinge; 3 Trockenpressen (uniaxial mit bis zu 200 Tonnen); 3 isostatische Pressen, die in einem Wasser-Öl-Bad die Rohlinge mit bis zu 4.000 bar aus allen Richtungen pressen, sowie 15 Keramik-Brennöfen – auf über 1.000 m² Produktionsfläche. Das Ergebnis: bis zu 30.000 Zirkonoxid-Rohlinge monatlich.
Kein Wunder also, dass man auf der IDS für die Tour mit den VR-Brillen Schlange stand. Anschauen kann man sich das Video via YouTube auf „Dental Direkt 360“ oder man kann nach Terminvereinbarung direkt die Produktion in Spenge besuchen.
Flussfisch präsentierte seinen Workflow
Von der Anmeldung am Flussfisch-Kundenportal bis zum elektropolierten Endprodukt: Am Flussfisch-Stand konnte man den gesamten Workflow durchspielen. Los ging es mit der Auftragserstellung: anmelden, Aufträge erstellen, Datensätze hochladen – fertig. Anschließend wurde mit Scannern und Software von 3Shape demonstriert, wie man die digitalen Datensätze erstellt, nachbearbeitet und welche Unterstützung der Flussfisch-Konstruktionsservice leisten kann.
Danach ließ sich der Weg vom Datensatz zur fertigen Arbeit verfolgen. Beispiele dafür (wie lasergesinterte Kronen, mehrgliedrige Brücken etc.) lagen vor. Für perfekten Hochglanz sorgte abschließend der Elektropolierer EPAG-Smart T.
„Der Erfolg einer Messe bemisst sich im positiven Gefühl, das weit über das bloße Ereignis hinausstrahlt“
„Wir sind seit Jahrzehnten auf der IDS als Aussteller vertreten. Und dennoch: Egal, wie viele Messen man schon mitgemacht hat, kurz vor dem Start stellt es sich zuverlässig ein: dieses Kribbeln, die Vorfreude auf fachkundige Gespräche mit interessanten Menschen und gleichzeitig die Frage, ob die vielen Monate der Vorbereitung in einem Messeauftritt münden, an den sich die Besucher/-innen gern zurückerinnern. Denn genau dafür stellen wir alle 2 Jahre aus: um uns der Branche so zu präsentieren, wie wir uns selbst verstehen. Als Traditionsunternehmen, verwurzelt in der Zahntechnik mit der Zukunft fest im Blick.
Für uns als Hersteller bemisst sich der Erfolg einer Messe im positiven Gefühl, das sich bei den Anwesenden nach dem Besuch unseres Standes eingestellt hat. Die Resonanz war durchgehend positiv. Besonders eindrucksvoll war das große Interesse an unserem digitalen Workflow von der Aufbereitung der Daten bis zur fertigen Applikation.
Der enorme Zuspruch auch für unsere Laborgerätereihe hat uns bestärkt, dass wir mit unserer Ausrichtung, Orientierung in allen Fragen der Zahntechnik zu bieten, genau auf dem richtigen Weg sind.“ – Dr. Volker Dreve, Geschäftsführer bei Dreve.