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Kieferorthopädie

Bissorientiertes Trimmen von Kiefermodellen für die Kieferorthopädie

Die KFO-Ausstattung für die Gipstrimmer HSS-99 und HSS-88 von Wassermann vereinfacht dem Zahntechniker das adäquate Beschleifen der Sockel, der Zahnarzt erhält die gewünschte exakte Grundlage für seine kieferorthopädische Analyse. Alle Schädel-Ebenen werden berücksichtigt, ebenso die intermaxilläre Beziehung und Interkuspidation. Die gewählte Form der Ober- und Unterkiefermodelle im vestibulären Bereich gestattet die einwandfreie Beurteilung der fazialen Weichteile. Um all dies zu erreichen, hat sich Wassermann für die Sockelausbildung in Analogie zur Begg-Technik entschieden; alternativ sind die Schweizer oder EOS-Ausführung (European Orthodontic Society) erhältlich.

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Die vorgegebene Reihenfolge der Arbeitsgänge, die festgelegte Einstellung verschiedenerSchleifwinkel und das optionale Richtlicht erlauben dem Techniker das Trimmen seiner Modelle auf effiziente und exakte Weise. Auch bei einem Kreuzbiss entstehen durch die unterschiedlichen Winkel im Ober- und Unterkieferseitenzahnbereich keine Probleme in der Region des Vestibulums. Nach kurzer Lernphase ist die Arbeitszeit gegenüber herkömmlichem Vorgehen deutlich geringer (Abb. 1 u. 2).

Abb. 1: Gipstrimmer mit KFO-Schleifvorrichtung nach Begg. Separat ist eine Schablone für den Oberkiefer bestellbar, die das einfache Beschleifen der gemeinsamen Tuberebene von Ober- und Unterkiefermodell ermöglicht. Technische Änderungen vorbehalten
Abb. 1: Gipstrimmer mit KFO-Schleifvorrichtung nach Begg. Separat ist eine Schablone für den Oberkiefer bestellbar, die das einfache Beschleifen der gemeinsamen Tuberebene von Ober- und Unterkiefermodell ermöglicht. Technische Änderungen vorbehalten
Abb. 2: Die Arbeitsplatte aus poliertem Edelstahl ist mit großen Wasserschlitzen ausgestattet, um ein „Kleben“ der Modelle beim Beschleifen zu verhindern.
Abb. 2: Die Arbeitsplatte aus poliertem Edelstahl ist mit großen Wasserschlitzen ausgestattet, um ein „Kleben“ der Modelle beim Beschleifen zu verhindern.

Das Labor kann die KFO-Schleifvorrichtung selbst am Gipstrimmer anbringen. Die Montage des Richtlichts erfolgt wegen der elektrischen Anschlüsse durch den Wassermann-Service oder einen lizenzierten Fachbetrieb; Feinjustierungen kann das Labor anschließend jederzeit selbst vornehmen. Der Winkelanschlag der Arbeitsplatte ist wegschwenkbar (Abb. 3a u. b), sodass der Gipstrimmer auch weiterhin ohne die Schleifvorrichtung genutzt werden kann. Die Arretierung des Anschlages für das Beschleifen der verschiedenen Sockel-Kanten erfolgt durch eine präzise Verriegelung in die vorgegebene Winkelstellung (Abb. 4).

Abb. 3a u. b: Die Schleifvorrichtung mit solider Lagerung ist wegschwenkbar, der Winkelanschlag wird für den Schleifvorgang arretiert.
Abb. 3a u. b: Die Schleifvorrichtung mit solider Lagerung ist wegschwenkbar, der Winkelanschlag wird für den Schleifvorgang arretiert.
Abb. 4: Die festgelegten Winkelstellungen (Begg).
Abb. 4: Die festgelegten Winkelstellungen (Begg).
Abb. 5: Durch Ausrichtung der Raphe-Median-Linie zur Laserlinie wird das genaue Beschleifen der Tuberebene des Oberkiefermodells ermöglicht.
Abb. 5: Durch Ausrichtung der Raphe-Median-Linie zur Laserlinie wird das genaue Beschleifen der Tuberebene des Oberkiefermodells ermöglicht.

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Das Richtlicht der Arbeitslampe projiziert eine dünne Laserlinie auf den Schleiftisch und das positionierte Modell (Abb. 5), ohne Blendung oder Reflektionen. Der rote Strich ist scharf begrenzt und gleichzeitig nicht zu hart.

Für das einfache Beschleifen der gemeinsamen Tuberebene (Abb. 6) von Ober- und Unterkiefermodell steht eine Schablone zur Verfügung (Abb. 7). Der beschliffene Oberkiefer passt mit seiner Sockelausbildung genau in diese Schablone und wird, an den Winkelanschlag angelegt, zur Schleifscheibe geführt. Der in Okklusion auf den Oberkiefer gelegte Unterkiefer wird somit beim Beschleifen diesem präzise angeglichen. Die Schablone dient bei sehr großen Oberkiefern auch zum Reduzieren des Sockels im Seitenzahnbereich.

Abb. 6: Alle Schädel-Ebenen werden berücksichtigt.
Abb. 6: Alle Schädel-Ebenen werden berücksichtigt.
Abb. 7: Schablone zur Aufnahme des Oberkiefermodells.
Abb. 7: Schablone zur Aufnahme des Oberkiefermodells.

Beschleifen des Oberkiefermodells

Abb. 8: Beschleifen des Oberkiefermodells.
Abb. 8: Beschleifen des Oberkiefermodells.

Der Winkelanschlag wird auf Mitte (90°) arretiert und das OK-Modell mit der Okklusion gegen den Anschlag gelegt. Nach kurzem Anschleifen der Basis drückt sich das Modell gegen den abgepolsterten Anschlag und kann losgelassen werden. Jetzt trägt die Trimmscheibe die Sockelhöhe wie gewünscht ab. Anschließend markiert der Zahntechniker die Raphe-Median-Linie mit dem Bleistift und er führt sein Modell so an die Trimmerscheibe heran, dass er die Laserlinie des Richtlichts mit der Raphe-Median-Markierung zur Deckung bringt. Nun wird bis zur gewünschten dorsalen Begrenzung geschliffen.

Für das Trimmen der Sockelseiten wird der Winkelanschlag in die 62°-Stellung gebracht und die Tuberebene an den Anschlag angelegt (Abb. 8). In dieser Stellung trägt man beide Seiten bis zum tiefsten Punkt des Vestibulums ab und beschleift anschließend den Sockel der OK-Front in 25°-Stellung symmetrisch von der Eckzahn-Mitte her gegen die Mitte. Die Abschrägung der Tuberebene erfolgt dann bei 90° parallel zum Seitenzahnbereich.

Beschleifen in okklusaler Beziehung

Abb. 9: Abtragen der UK-Basis bis zur gewünschten Modellhöhe.
Abb. 9: Abtragen der UK-Basis bis zur gewünschten Modellhöhe.

Der Techniker nimmt das Wachs-Quetschgebiss zur Hand und bringt so den Unterkiefer mit dem beschliffenen OK-Modell in Okklusion. Er legt den Oberkiefer in die Schablone und führt ihn gegen den 90°-Anschlag. In dieser Stellung lässt sich die Rückseite des UK-Modells durch Vorschieben des Anschlags beschleifen. Ist die gemeinsame Tuberebene erreicht, ändert sich deutlich das Schleifgeräusch. Immer noch in okklusaler Verbindung der beiden Modelle werden nun die Tuberebenen auf den Schleiftisch und die OK-Basis gegen den 90°-Anschlag gelegt und die UK-Sockelbasis bis zur gewünschten Modellhöhe abgetragen (Abb. 9). Auf diese einfache Weise sind die präzise Angleichung und Herstellung der bissorientierten Lage erfolgt. Die laufende Kontrolle der gemeinsamen Tuberebene während des Zusammentrimmens der Modelle kann deshalb entfallen.

Beschleifen des Unterkiefermodells

Das Unterkiefermodell wird – wie vorher der Oberkiefer – zunächst im Seitenbereich beschliffen. Jedoch muss der Winkelanschlag auf 55° eingestellt werden, um die Sockel nach der Begg-Philosophie zu trimmen. Im Anschluss wird die Front mit dem 90°-Anschlag, also parallel zur Tuberebene, oder symmetrisch abgerundet bis Mitte 33 beschliffen. Zuletzt erfolgt wieder die Abschrägung der Hinterkante, wobei der bereits eingestellte 90°-Anschlag zum Anlegen des Seitenzahnbereichs benutzt wird.

Gemeinsames Aufstellen

Abb. 10: Abschrägung der Hinterkante in gemeinsamer Aufstellung.
Abb. 10: Abschrägung der Hinterkante in gemeinsamer Aufstellung.

Für das gemeinsame Aufstellen des OK- und UK-Modells, z. B. wenn zur Dokumentation fotografiert werden soll, empfiehlt sich das Schleifen der Abschrägung der Hinterkante unter Zuhilfenahme der Schablone. Dazu wird die Schablone auf ihre Schmalseite gestellt und der Seitenzahnbereich des Oberkiefers angelegt (Abb. 10). Hierbei liegt der Seitenzahnbereich des Unterkiefers im Ausschnitt der Schablone. In der Aufsicht wird anschließend kontrolliert, ob alle Winkel und Ecken symmetrisch zueinander stehen, und ggf. nachgeschliffen.

Weitere Informationen:

Wassermann Dental-Maschinen GmbH
Rudorffweg 15–17
21031 Hamburg
Tel.: 040 730926-0
Fax: 040 7303724
E-Mail: info@wassermann-dental.com
www.wassermann.hamburg

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