Teil 1 - Metallguss und Friktion

Das klassische Zylinderteleskop aus einer hochgoldhaltigen Legierung hat über Jahrzehnte gut funktioniert und war und ist eine universell einsetzbare und robuste Versorgungsform auf hohem Niveau. „Auf hohem Niveau“ meint: Die ganze Kunst des Zahntechnikers und tiefes zahnärztlich-zahntechnisches Wissen sind gefordert.
Aus Kostengründen findet das gegossene Zylinderteleskop heute kaum mehr Verwendung. In der Folge kann Know-how verloren gehen. Der Halt der Außenkrone, die sogenannte Friktion, beruht dabei auf dem Zusammenspiel einer Reihe von Faktoren, die durch Zahntechniker und Zahnarzt beachtet werden müssen (s. Schaubild). Rein technisch gesehen haben zahlreiche In-vitro- Untersuchungen gezeigt, dass der gefürchtete Friktionsverlust eigentlich nicht eintreten kann. So spielen wohl die Umweltbedingungen im Biotop Mundhöhle und die mechanische Belastung durch das Kauen eine größere Rolle als das rein technische Fügen der Doppelkronen.
Faktoren für die Friktion
Für die initiale Passung der Sekundärkrone ist ein perfektes Gussverfahren unabdingbar. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur kleine linienförmige Kontakte zur Friktion beitragen. Wenn diese Areale beim Aufpassen und Gebrauch zerstört werden, tritt als Konsequenz Friktionsverlust ein.
Auf der anderen Seite hat die Galvanotechnik gezeigt, dass ein gleichmäßiger, kapillärer Spalt eine Art Unterdruck in dem System erzeugt, was zu einem nahezu reibungsfreien Halt der Außenkrone führt. Dazu tragen die überragende Oberflächenqualität des hochglanzpolierten Zirkoniumdioxids der Primärkrone und die eng aufgalvanisierte Sekundärkonstruktion bei. Das Ziel muss bei konventioneller Herstellungsweise über den dentalen Guss also sein, eine perfekte und dauerhafte Oberflächenqualität der Primärkrone zu erreichen.
Darauf muss nun eine Sekundärkrone modelliert werden, die gut passt und die Oberflächengüte der Außenfläche der Primärkrone auf ihre Innenseite übernimmt. Hier haben sich z. B. PMMA-Werkstoffe als solide Lösung für die Modellation des Sekundärkäppchens erwiesen.
Standardisiertes Verfahren: Schwankungen vermeiden
Die dann so erzielte Innenoberfläche der Matrize muss über ein standardisiertes Gussverfahren in Metall umgesetzt werden. Zur Standardisierung gehören die periodische Überprüfung der Einbettmassen und ein Probeguss. Lagerbedingungen und Lagerzeit der Einbettmassen, Vorwärmzeit, Muffel- und Ofentemperatur, die verwendete Legierung und der Abkühlmodus können einen bedeutenden Einfluss auf die Passung und dann eben auch auf die Friktion haben. Deshalb sollten zumindest monatliche Testgüsse der Qualitätssicherung dienen.
Dabei hilft eine standardisierte Prozedur mit möglichst wenigen Schwankungen der Parameter. Exklusiv verwendete Anmischbecher für die jeweiligen Einbettmassen, saubere Gusstiegel, aber auch ein zugfreier, gleichmäßig temperierter Gussraum können zu den erforderlichen geringen Schwankungen bei der späteren Gussqualität beitragen. Selbstverständlich ist auch für eine konstante Qualität der Anmischflüssigkeit zu sorgen. Einzeln abgepackte Einbettmasseportionen stellen eine Art Frischesiegel im Vergleich zu großen und länger offenstehenden Gebinden dar.
Fortsetzung Teil 2 siehe Link unten.

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