Galvanisch hergestellte Sekundärkronen für Teleskopprothesen hingegen benötigen zur Erzielung des Haftmechanismus durch Kapillarkraft ein wesentlich geringeres und vor allen Dingen gleichmäßiges Spaltmaß, um den nötigen Unterdruck zu erzielen. Hier sind Spaltbreiten von 8–15 ?m gefordert.
Dieses Spaltmaß ist direkt von der Schichtstärke des auf die Primärteile aufzubringenden Leitsilberlackes abhängig, der für das Galvanoforming auf Keramikoberflächen nötig ist. Dessen reproduzierbares Auftragen in gewünschter Schichtstärke ist schwierig zu gewährleisten, da sich die Viskosität des Lackes durch Verdampfen des Lösemittels ändern kann. Das Auftragen mit dem Pinsel oder auch mit einer Sprühpistole bedarf zusätzlich einer gewissen Erfahrung, um einen gleichmäßigen und hauchdünnen Leitfilm zu erzielen.
Tauchverfahren sind ebenfalls eine Möglichkeit, Lack aufzubringen, wobei aber auch hier eine Reproduzierbarkeit für die gebotene Schichtstärke nur sehr schwer zu garantieren ist. Letztlich hat sich bei vielen Anwendern doch eine manuelle Auftragung mit dem Pinsel durchgesetzt.
Form und Kontur
Eine gleichmäßige Metallabscheidung an Formkörpern hängt auch ganz wesentlich von deren Kontur ab. Es ist von großer Wichtigkeit, eckige Übergänge zu vermeiden und abgerundete Formen zu gewährleisten.
Zum einen kommt es, wie aus Abbildung 2 zu ersehen, zu einer ungleichmäßigen Materialverteilung, die an scharfen Außenkanten zu sogenannten Grat- oder Knospenbildungen führen kann. Zum anderen besteht an scharfen Innenwinkeln die Gefahr, dass durch verminderte Abscheidung die Schichten nicht kohärent zusammenwachsen, sodass es durch die folgende Gefügeschwäche zu einer mechanischen Beeinträchtigung bis zum Aufreißen der Struktur kommen kann, was im Allgemeinen auch als „Winkelschwäche“ bezeichnet wird.
Galvanogerechte Vorbereitung im zahntechnischen Bereich
Dies hat die praktische Konsequenz, dass sowohl der zahnärztliche Behandler bei der Präparation als auch der Zahntechniker bei der Modellation der Innenkronen auf weiche Konturen und abgerundete Übergänge achten sollten, um das Galvanisierergebnis nicht zu gefährden.
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