Die Teamarbeit zwischen Zahnärzten und Zahntechnikern ist sehr entscheidend. Daher bietet CANDULOR einen 3-tägigen praxisbezogenen Fortbildungskurs für Zahnärzte und Zahntechniker an.
Die beiden Referenten – Prof. Sandro Palla und ZTM Damiano Frigerio – zeigen anhand eines Patientenfalls alle systematischen Teilschritte von der Erstabformung über die Relationsbestimmung bis hin zum fertigen Zahnersatz aus klinischer wie auch technischer Sicht.
Digitale Prozesse und CAD/CAM sind von der Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Während bis vor kurzem die CAD/CAM-Technik vor allem zur Herstellung festsitzender Rekonstruktionen angewendet wurde, bestehen seit einigen Jahren Bestrebungen, auch Totalprothesen mit dieser Technik anzufertigen.
Ohne die Vorteile der CAD/CAM-Technik verringern zu wollen, ist es wichtig zu unterstreichen, dass diese Methode nichts anderes als eine andere, „modernere“ Methode zur Herstellung des Zahnersatzes ist, und dass auch diese Technik nur dann zum Erfolg führt, wenn die zur Herstellung der Totalprothesen notwendigen klinischen und zahntechnischen Schritte korrekt durchgeführt werden. Dies setzt ein profundes Wissen der Ziele voraus, die mit jedem Arbeitsschritt erreicht werden müssen, und unter welchen Bedingungen diese Ziele erreicht bzw. nicht erreicht werden können. Im letzteren Fall ist eine Vorbehandlungsphase unabdingbar.
Misserfolge in der Totalprothetik
Diese werden meistens mit Konstruktionsfehler in Verbindung gesetzt. Die Annahme ist, dass Patienten zufrieden sind, wenn die Prothesen „perfekt“ sind. Die Abformung, die Bestimmung der Kieferrelationen und die Aufstellung der Zähne sind ohne Zweifel wichtige Prozesse in der Anfertigung von Totalprothesen, da sie die Stabilität und Retention der Prothesen sowie die Lastverteilung unter den Prothesenbasen bestimmen. Die Konstruktionsprinzipien einer Totalprothese sind auch für die Herstellung von implantatgestützten Hybridprothesen wichtig. Die meisten Probleme dieser Rekonstruktionen sind nicht biologischer Art, d. h. ein Verlust von Implantaten, sondern betreffen die Verankerungselemente, z. B. Verlust an Retention oder Frakturen. Diese sind auf die Instabilität der Prothese in Funktion und Parafunktion als Folge mangelhafter Prothesenbasis oder Zahnaufstellung zurückzuführen, die eine Überbeanspruchung der Retentionselemente verursachen.
Auch Menschenkenntnis ist gefragt
Die klinische Erfahrung zeigt, dass es eine Anzahl Patienten gibt, die auch mit perfekt angefertigten Prothesen unzufrieden sind, und zwar auch wenn diese mit Implantaten verankert sind. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zufriedenheit ein sehr komplexes Phänomen ist, welches mehr von psychologischen/psychosozialen als prothetischen Faktoren abhängt. Bleiben die psychosozialen Probleme unerkannt, so ist der Misserfolg unvermeidlich. Diese Patienten müssen deshalb vor Behandlungsbeginn erkannt werden, da sie anders behandelt werden müssen.
Perfekte Ästhetik ist heute ein Schlagwort der Zahnmedizin
Zahnlosigkeit ist nicht mehr Synonym von Altern, wie es einst war. Deshalb ist es notwendig, abnehmbare Rekonstruktionen zu fertigen, welche nicht ästhetisch perfekt sind – das ästhetische Empfinden ist subjektiv –, sondern vielmehr die Illusion natürlicher Zähne schaffen, und damit dem Gesicht des zahnlosen Patienten wieder Würde verleihen.
Der Erfolg in der Totalprothetik setzt somit eine genaue Beurteilung des Patienten inklusive seiner psychosozialen Situation, seine Wünsche, Erwartungen und Motivation in Zusammenhang mit einer korrekten Technik voraus. Der Behandler muss sich jedoch nicht von der Technik „blenden“ lassen und vor allem nicht denken, dass die CAD/CAM-Methode die Misserfolge in der Totalprothetik eliminieren wird.
Zum Schluss
Die fehlende Korrelation zwischen Patientenzufriedenheit und Prothesenqualität berechtigt nicht, unsere Aufgabe nicht mit größter Ernsthaftigkeit zu erfüllen bzw. eine Prothese nicht in der bestmöglichen Art und Weise anzufertigen. In der Tat legen viele Patienten Wert auf eine gute Prothese und es ist deshalb unsere Aufgabe Prothesen anzufertigen, die nicht nur funktionell, sondern auch dem Gesicht des zahnlosen Patienten wieder Würde verleihen.
Termin: 25.-27. Januar 2018, jeweils von 9 bis 18 Uhr im CDE-Center of Dental Education in Gauting bei München
Zahnärzte, Zahntechniker und Behandlungsteams können sich telefonisch bei Frau Achenbach unter 07731 79783-22 anmelden oder hier.
Quelle: CANDULOR
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